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Unzufriedenheit sorgt für Zufriedenheit

Münster: Unzufriedenheit sorgt für Zufriedenheit
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Einen Punkt gewonnen oder aber zwei verloren? Diese Frage stand nach Münsters 1:1 gegen Stuttgart II im Raum. Außerdem sorgten einige Fans für Gesprächsbedarf.

Richtige Freude wollte über die dritte Punkteteilung in Serie bei den Spielern des SCP nicht aufkommen. „Klar, wir haben wieder Moral bewiesen und nach einem Rückstand noch einen Punkt geholt, aber ich will jedes Spiel gewinnen“, erklärte Sercan Güvenisik den Zwiespalt seiner Gefühle.

Der Angreifer, der oft allein auf weiter Flur war und blass blieb, fügte auch gleich an, woran er und seine Kollegen im Training arbeiten müssen. „Wir müssen die Passgenauigkeit und Zielstrebigkeit verbessern. Wir haben die letzten Bälle einfach nicht an den Mann gebracht“, befand der ehemalige Essener.

Doch noch interessanter ist die Erkenntnis, dass nach dem dritten Remis in Serie sogar ein bisschen Frustration aufkommt. „Wir wollten drei Punkte, jetzt ist es wieder nur einer geworden“, haderte Patrick Kirsch.

Trainer Marc Fascher brachte dafür durchaus Verständnis auf: „Wir haben den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen. Wenn es dann nur Unentschieden werden, macht sich Unzufriedenheit breit. Das ist legitim“, befand Fascher. Und wahrscheinlich macht ihn die Unzufriedenheit seiner Spieler sogar zufrieden, zeigt sie doch, mit welchem Ehrgeiz seine Mannschaft ausgestattet ist.

Daniel Chitsulo, der erneut den gesperrten José Vunguidica auf der linken Außenbahn ersetzte, musste schon nach knapp 25 Minuten vom Feld humpeln. „Er hatte wieder mit seiner alten Adduktorenverletzung Probleme“, erklärte Fascher hinterher.

Für ihn kam Neuzugang Philip Heise zum Einsatz, der sich zwar redlich bemühte, dabei aber oftmals unglücklich agierte und seine Chance somit nur teilweise nutzen konnte. Darum passte sein Kommentar zum Spiel in gewisser Weise auch zu seinem Auftritt. „Schade, aber weiter geht’s.“

Der durch die vielen Regenfälle rutschige und holprige Platz bereitete den Spielern mehrfach Probleme und einige Ausrutscher waren Ausgangspunkt für gute Chancen. Fascher merkte aber an, dass er dafür keinem Spieler einen Vorwurf machen kann: „Mehr als Stollen können sie ja nicht anziehen.“

Wojciech Pollok wusste zwar, dass die Preußen „nach diesem Spielverlauf mit einem Punkt zufrieden sein müssen“, verhehlte aber nicht, dass der Auftritt des SCP lange Zeit zu verhalten und durchwachsen war. „Wir waren nicht von Anfang an da und haben erst zum Schluss gemerkt, dass wir nach vorne spielen müssen.“

Verwirrt zeigte sich Güvenisik nach dem Abpfiff über das Verhalten einiger Fans, die sehr unruhig und kritisch waren. „Ich war ein bisschen enttäuscht. Unsere Fans haben uns zuletzt immer toll unterstützt, aber das muss auch so sein, wenn wir in Rückstand geraten. Dann brauchen wir die Rückendeckung“, erklärte er.

In diese Richtung ging auch der Kommentar von Massimo Ornatelli: "Die Unruhe hat mich ehrlich gesagt ein wenig geärgert. Man muss sehen, dass wir ein Aufsteiger und am Anfang der Saison sind. Wir müssen uns erst etablieren. Ich weiß, dass wir eine starke Mannschaft haben und oben mitspielen können, aber wenn gebuht und beleidigt wird, dann ist der eine oder andere verunsichert und hat Angst davor, Fehler zu machen. Wir haben tolle Fans, die uns unterstützen sollen."

Die Münsteraner Zuschauer stimmten sich derweil musikalisch auf das bevorstehende Derby gegen den VfL Osnabrück ein. Fascher betonte derweil, dass für ihn und die Mannschaft erst einmal die Analyse der letzten 90 Minuten auf dem Programm steht. „Für Vorfreude ist das Spiel durch die Länderspielpause noch zu weit weg. Wir müssen erstmal das aktuelle Spiel aufarbeiten.“

Außerdem steht am kommenden Mittwoch, 31. August, erst noch die Erstrunden-Begegnung im Westfalenpokal auf dem Programm. Die „Adlerträger“ müssen bei der Hammer SpVg. antreten. „Die werden wir nicht auf die leichte Schulter nehmen“, versprach Fascher mit Blick auf den ambitionierten Westfalenligisten.

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