Von Aufregung ist rund um das „Stadion am Zoo“ aber keine Spur. Schließlich knüpften die Rot-Blauen auch in Thüringen an die starken Leistungen der letzten Wochen an und wehrten sich trotz 83-minütiger Unterzahl nach dem Platzverweis für Torhüter Christian Maly heftig gegen die Niederlage.
„Das war eine ganz unnötige Niederlage“, ärgerte sich Trainer Uwe Fuchs auch noch mit einigen Tagen Abstand. „Denn wir wurden doppelt benachteiligt. Vor dem Gegentreffer wurde Stefan Lorenz eindeutig gefoult und die Rote Karte für Christian Maly war unberechtigt, weil er mit seinem Handspiel keine klare Torchance vereitelt hat.“
So oder so wird der Stammkeeper im Spiel gegen Dynamo Dresden am Sonntag aber fehlen. Der DFB sperrte ihn nach seinem Platzverweis für ein Partie. Und so stellt sich die Frage, wer gegen die Sachsen den Platz zwischen den Pfosten einnehmen wird: Sascha Samulewicz, die etatmäßige Nummer zwei, oder Asterios Karagiannis, der als Ersatzmann mit nach Jena gefahren war und dort „sehr gut spielte“, wie Fuchs lobte. Aus der Reserve locken ließ sich der Coach aber nicht: „Ich habe zwar schon eine gewisse Tendez, werde meine Entscheidung aber zunächst den Torhütern mitteilen“.
Aus der „Pole-Position“ in dieses Rennen geht nach der guten Leistung bei seinem Drittliga-Debüt wohl Asterios Karagiannis. Zumal er schon bei den letzten vier Meisterschaftspartien in Folge auf der Ersatzbank saß, was freilich auch der U23-Regel geschuldet war. Denn aufgrund der Verletzung von Romas Dressler benötigte der WSV einen weiteren Akteur auf dem Spielberichtsbogen, der diese Altersgrenze noch nicht überschritten hat. Zudem nutzte der Deutsch-Grieche seine Chance in Jena. „Ich war ganz zufrieden mit mir“, befindet Karagiannis. „Ich habe jedenfalls keinen Fehler gemacht.“
Sascha Samulewicz hingegen kann als Vorteil ins Feld führen, dass er in den vergangenen Wochen in der Niederrheinliga Spielpraxis sammelte. Noch am Sonntag überzeugte er beim Spiel gegen Tabellenführer Ratingen – vor den Augen von Uwe Fuchs, der ihm eine „sehr souveräne“ Vorstellung bescheinigte.
Zudem kann der 23-jährige einen „Mini-Vorsprung“ in Sachen Drittliga-Erfahrung gegenüber Karagiannis vorweisen. Kommt er doch schon auf zwei Einsätze im Team von Uwe Fuchs, nachdem er am letzten Spieltag der vergangene Saison gegen Erfurt über 90 Minuten „ran“ durfte und vor einigen Wochen gegen Eintracht Braunschweig für den verletzten Christian Maly in die Partie kam. Gut vorstellbar also, dass „Samu“ am Ende die Nase vorne haben wird.
Was freilich nicht unter dem verschäften Konkurrenzkampf leidet, ist das gute Verhältnis der beiden Rivalen. „Natürlich ist die Situation jetzt eine andere“, berichtet Karagiannis, dennoch kommen wir super miteinander klar“. Und Samulewicz ergänzt: „Asti und ich kennen uns schon seit neun Jahren. Wir sind inzwischen richtig gute Kollegen.“ Und das dürfte auch so bleiben - egal wie die Entscheidung am Ende lautet. Denn schließlich wissen beide, dass die Sitaution schon eine Woche später wieder eine andere ist. Sascha Samulewicz: „Denn dann ist Christian Maly wieder da und wir wissen ja alle, wer dann spielt.“