Um 14.44 Uhr war es endlich so weit: Weil der VfL Osnabrück zu diesem Zeitpunkt gegen die Reserve Borussia Dortmunds mit 1:0 in Führung ging und Jahn Regensburg mit dem selben Resultat gegen Dynamo Dresden in Front lag, kletterte der WSV erstmals seit dem fünften Spieltag in der Blitztabelle der 3. Liga wieder aus der Abstiegszone. Und weil am Ende der Partie gegen die SpVgg Unterhaching sogar ein 1:0-Erfolg stand, vergrößerten die Wuppertaler den Abstand auf den ominösen Strich sogar auf zwei Punkte.
„Das war ein absolut verdienter Sieg“, befand WSV-Coach Uwe Fuchs später und sein Gegenüber Ralph Hasenhüttl pflichtete ihm bei: „Die Wuppertaler haben uns vor allem in Sachen Zweikampfstärke einiges vorgemacht.“
Beeindruckend war vor allem, wie schwungvoll die Gastgeber ohne jeden Respekt in die Partie gegen die Unterhachinger starteten. Schon nach zwei Minuten ergab sich für Nermin Celikovic die große Chance, seine Farben in Führung zu schießen. Nach Tobias Damms klugem Querpass kam er aus zwölf Metern völlig frei zum Schuss, scheiterte aber an Darius Kampa im Tor der SpVgg.
Überhaupt war der Schlussmann der Gäste über weite Strecken der ersten Halbzeit der meistbeschäftigte Mann auf dem Platz. Und gleich zweimal musste er Kopf und Kragen riskieren: In der 9. Minute war er mit den Fingerspitzen vor André Miguel Formento am Ball und hinderte diesen so daran, ins leere Tor einzuschieben. Nach Karsten Fischers Steilpass war er dann einen halben Schritt schneller als der durchgebrochene Damm. Weil zudem Formento eine Hereingabe Steve Müllers verpasste (12.) und später neben das völlig leere Tor der Bayern köpfte (27.), musste sich die Fuchs-Elf zum Seitenwechsel mit dem torlosen Remis begnügen, das nur einmal wirklich ernsthaft in Gefahr geriet. Doch Tobias Schweinsteigers Heber ging knapp am Gehäuse Christian Malys vorbei (37.).
Diese Schrecksekunde schien die Hausherren aber wieder aus ihrer zwischenzeitlichen Lethargie zu erwecken, vielleicht hatte Trainer Uwe Fuchs sie in der Kabine auch noch einmal richtig aufgerüttelt. Auf jeden Fall startete der WSV nach Wiederanpfiff einen regelrechten Sturmlauf. Zwar vergaben Nermin Celikovic und Karsten Fischer zunächst zwei dicke Gelegenheiten, schließlich aber sollte sich dies auszahlen. Nach Celikovics überragender Vorarbeit, der die komplette Unterhachinger Abwehr schwindelig spielte, war Damm zur Stelle und verwandelte die Hereingabe des Zehners zum erlösenden 1:0.
Zwar verpassten es die Bergischen danach, ihre Führung noch auszubauen, schließlich aber konnten sie dennoch den zweiten Heimsieg feiern.