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1860 - MSV 3:1
"Klar, dass jetzt Unruhe herrscht"

2. Liga: "Löwen" schlagen "Zebras"
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Die Krise ist nicht überwunden. Im Gegenteil: Die Zebras sind von den Löwen bei der 1:3-Niederlage erlegt worden und rutschen noch tiefer in den Keller.

„Leidenschaft habe ich gesehen, aber auch zahlreiche persönliche Fehler“, analysierte Peter Neururer. Der Coach, der sein Schicksal in Duisburg an die Einsatzbereitschaft seiner Elf geknüpft hat, konnte nicht verstehen, dass „wir in den ersten 20 Minuten nicht ins Spiel gefunden haben.“ Nicht ins Spiel gefunden? Der MSV hat gar nicht stattgefunden! Die Löwen begannen extrem offensiv und schnürten die Duisburger ein. Der Mut wurde bereits in der fünften Minute belohnt.

Der Ex-Münchner Nicky Adler ging gegen Benjamin Lauth viel zu ungestüm zur Sache und verursachte 17 Meter vor dem Kasten einen unnötigen Freistoß. Verteidiger José Holebas ließ sich die Chance nicht entgehen und donnerte die Kugel unhaltbar für Tom Starke, der die Mauer aber nicht richtig positionierte, zum 1:0 in die Maschen. „Das war ein toller Schuss“, freute sich „Boss“ Rainer Beeck. Neururer war indes bedient: „Wir haben vorher noch genau über solche Situationen gesprochen. Deshalb darf uns so etwas nicht passieren. Das war ein Geschenk. Aber wir hatten danach noch genügend Zeit, das Ding umzubiegen.“

Doch daraus wurde nichts. Adler war es dann zwar, der nach 21 Minuten die erste MSV-Chance hatte, doch er traf nur das Aluminium. Die Zebras kamen nun etwas besser in Tritt und die 60er konnten sich bei Gabor Kiraly bedanken, dass der Keeper einen gefühlvollen Schuss von Christian Tiffert noch an den Pfosten lenkte (41.). „Das war eine tolle Parade, die uns Sicherheit gegeben hat“, strahlte Ewald Lienen, der den dritten Saison-Sieg sichtlich genoss. Denn schließlich steht der ehemalige Duisburger in München ordentlich in der Kritik. „Das war ein ganz wichtiger Dreier für uns. Nun kehrt hoffentlich etwas Ruhe ein.“

Die ist an der Wedau aber erst einmal wieder vorbei. Zwar kamen die Gäste bereits zwei Minuten früher aus der Pause, doch frischer waren die Münchner. Nach einem sehenswerten Pass von Kapitän Benjamin Lauth schraubte Peniel Kokou Mlapa das Ergebnis mit einem Sonntagsschuss auf 2:0 hoch (50.). Neururer reagierte, setzte voll auf die Karte Offensive und brachte Änis Ben-Hatira sowie Caiuby. Und die Wechsel zahlten sich aus. Denn Caiuby schickte Christian Tiffert auf die Reise und der passte mit viel Übersicht auf Sören Larsen.

Der Däne, der sich gerade für die WM 2010 qualifiziert hat, markierte mit seinem vierten Tor für den MSV den 1:2-Anschlusstreffer (61.). „Da haben wir noch einmal Moral gezeigt“, meinte Neururer. Dabei blieb es aber. Als Benjamin Lauth den Konter zum 1:3 setzte (88.), war der Drops gelutscht. Und die neuerliche Trainer-Diskussion entfacht. „Man kann sie nicht unterdrücken“, wusste Walter Hellmich nach dem Abpfiff, was ihn erwarten wird.

Denn schließlich hat Neururer mit seiner Rücktrittsdrohung seine „Patrone verschossen“ und damit stehen Hellmich und Manager Bruno Hübner in der Verantwortung, Klartext zu sprechen. „Wir müssen und werden über die Niederlage reden“, machte Hellmich deutlich. „Die Trainer wie auch die Mannschaft sind nun gefordert, dass wir endlich mal wieder erfolgreicher sind.“

Auf die Frage, ob er Angst habe, dass es an der Wedau stürmisch wird, meint Hellmich: „Angst habe ich nicht, sonst wäre ich Beamter geworden. Aber es ist doch klar, dass nach dieser Niederlage jetzt Unruhe herrscht.“ Die Krise ist also nicht überwunden, sondern hat einen neuen Höhepunkt erreicht.

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