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Ben-Hatira ist da
Der Kopfwäsche folgt der Handschlag

MSV: Neururer knöpft sich Ben-Hatira vor

Er ist wieder da. Nach einer zweimonatigen Stipvisite bei seinem Heimat-Klub Hamburger SV kehrt Änis Ben-Hatira nun zu den blau-weißen Zebras zurück.

In der vergangenen Rückserie kam der 21-Jährige vom HSV an die Wedau und überzeugte die Verantwortlichen mit seiner dynamischen Spielweise. Doch in der Sommerpause wollte er unbedingt in Liga eins und hat seine Chance beim HSV gesucht.

Trotz mehrfacher Warnungen seines Trainers Peter Neururer ist er in den hohen Norden abgebraust, spielte bei den Hanseaten nun aber keine Rolle. „Der Kontakt ist zwischen uns nie abgerissen“, berichtet Neururer, der seinem Schützling am Donnerstagmorgen erst einmal den Kopf waschen wird. „Er hat sich nicht an Vereinbarungen und Absprachen gehalten. Deshalb werde ich noch vor dem Training ein richtungsweisendes Gespräch mit ihm führen. Aber in seinem Alter darf man noch einen solchen Fehler machen. Allerdings nur ein Mal.“

Der offensive Mittelfeld-Stratege sollte im Sommer eigentlich beim MSV bleiben und für eine weitere Spielzeit ausgeliehen werden. Doch sein Umfeld hat ihn nach dem Gewinn der Europameisterschaft so lange bearbeitet, in die Beletage zu gehen, bis er den Schritt vollzogen hat. „Seine Familie hat ihm Flausen in den Kopf gesetzt“, weiß Bruno Hübner. „Deshalb ist er nach Hamburg gegangen, auch wenn er eigentlich gar nicht von uns weg wollte.“ Der Zusatz des Managers: „Außerdem war er in Schweden mit Ashkan Dejagah auf einem Zimmer. Ich glaube, dass er einfach unter Druck gesetzt worden ist, nicht in der zweiten Liga zu bleiben.“

Die Einsicht kommt bei Ben-Hatira zwar spät, aber „zum Glück hat er es noch erkannt, dass die Spielpraxis, die er bei uns bekommt, ihn weiterbringen wird, als beim HSV auf der Bank zu sitzen“, berichtet Hübner.

Peter Neururer wird sich Änis Ben-Hatira zur Brust nehmen.

Seinen Stammplatz muss er sich aber erst wieder erarbeiten. „Es ist schade, weil er eine Menge Zeit verloren hat“, hätte Neururer den Youngster gerne von Beginn an unter seinen Fittichen gehabt. „Ich werde es ihm deutlich sagen, dass es so nicht geht, aber danach geben wir uns die Hand und kämpfen gemeinsam für eine glorreiche Zukunft des MSV.“

Doch Ben-Hatira wird nicht sofort in die Startelf rücken. „Er muss sich über die Bank anbieten, denn es gibt keinen Grund, dass Team auseinanderzureißen“, macht Neururer, der seiner Elf am Mittwoch einen freien Tag spendierte, deutlich. „Doch er ist ja vielseitig und wird sich schnellstens anbieten.“

Derweil ist auch klar, dass Kristoffer Andersen als Letzter auf den Zebra-Zug aufgesprungen ist. „Er ist aber unser letzter Transfer“, erzählt Neururer. „Mit ihm haben wir nun einen flexibel einsetzbaren Mann.“

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