Der ehemalige Schalker Bundesliga-Torwart Oliver Reck (57) hat sich im WDR 2-Podcast „einfach Fußball“ über die aktuelle Situation bei den Königsblauen geäußert. Reck war mit seiner Frau bei der Schalker Heim-Niederlage gegen die SV Elversberg (1:2) und kam zu der Erkenntnis: „Die Spieler sind nicht bereit für Schalke. Die wissen gar nicht, auf was sie sich hier einlassen. Es sind 60.000 in diesem Stadion – da muss man brennen für.“
Reck geht ins Detail: „Da muss man auch der Spieler X dafür sein, um dort zu spielen. Das kann nicht jeder. Das kann nicht Spieler X oder Y, das muss der Spieler sein, der dazu passt, der Schalke lebt, der Schalke im Blut hat, der Schalke aufsaugt, der mit der Situation auch leben kann. Und das können nicht alle auf Schalke im Moment.“
Reck stand bei den Schalkern zwischen 1998 und 2003 in insgesamt 112 Pflichtspielen im Kasten, arbeitete nach seiner aktiven Laufbahn auch als Torwart- und Interims-Trainer beim Pott-Klub und ist heute noch Mitglied der S04-Traditionsmannschaft.
Der einstige Bremer ist zwar nicht mehr ganz so „nah dran“ wie früher, bekommt aber bei Treffen mit den alten Kollegen immer noch viel mit. „Man trifft sich, man redet zusammen über die Situation, was da abgeht, was in der Kabine los ist, was der neue Trainer macht, wer hat den Mann eingestellt, wie kam man dazu?“
Schalke hat keine Zeit
Dass der belgische S04-Coach Karel Geraerts (41) auf Pressekonferenzen und in Trainingseinheiten in englischer Sprache kommuniziert, findet Olli Reck nicht „das Problem“. Für ihn kommt es vielmehr darauf an: „Man muss Schalke verstehen und Schalke einschätzen, wie Schalke funktioniert. Und wenn er das dann wirklich in diesen Gesprächen gemacht hat, dann ist er vielleicht der richtige Mann. Nur: Er braucht auch Zeit.“ Reck schiebt nach: „Wir haben gar keine Zeit, wir stehen auf dem Relegationsplatz.“
Der ehemalige Keeper, der mit Schalke zwei DFB-Pokalsiege feierte, sieht die Königsblauen nach der Länderspiel-Pause vor ganz entscheidenden Spielen. „Und da bin ich gespannt, ob alle mit dieser Situation umgehen können“, so Reck.