Holstein Kiel will am Freitag (18.30 Uhr, RS-Liveticker) den Spielverderber für den FC Schalke 04 spielen. Nach dem 0:1 bei Eintracht Braunschweig steht der S04 am 4. Spieltag bereits unter Ergebnisdruck.
"Bundesliga-Absteiger Schalke hat einen stark besetzten Kader, nicht nur die Torfabrik Simon Terodde. Aber die Knappen befinden sich nach dem Abstieg eben auch im Umbruch. Auf den neuen Sportdirektor André Hechelmann wartet noch viel Arbeit", schreiben die "Störche" im Vorfeld der Partie in ihrem Gegnercheck auf ihrer Website.
Zwar sei Schalke einer der großen Aufstiegsfavoriten, aber die Rückkehr ins Oberhaus werde kein Selbstläufer. "Diese 2. Bundesliga dürfte kein Selbstgänger werden für den Saisonfavoriten. Vor allem das vergangene Wochenende offenbarte Schalker Schwächen eklatant", erklärte Kiel.
Und sie kennen sich bereits damit aus, dem Klub aus dem Ruhrgebiet ein Bein zu stellen. Zwar ist die von Schiedsrichter Deniz Aytekin geleitete Partie erst das sechste Spiel zwischen den 1900 gegründeten Kielern und dem 1904 gegründeten Kultklub Schalke. Aber einmal hat Holstein den großen Namen aus dem Pott schon besiegt. Und das tat richtig weh.
Während in den beiden DFB-Pokalspielen 1941 (6:0) und 1961/62 (4:3) der S04 die Oberhand behielt und auch bei den beiden Zweitligaspielen vor zwei Jahren für Schalke ein 3:0-Erfolg in Kiel und ein 1:1 in der heimischen Arena heraussprang, gelang Kiel 1943 eine Sensation.
Denn am 30. Mai 1943 geschah das, womit keiner gerechnet hatte. Holstein Kiel besiegte den amtierenden Deutschen Meister im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft mit 4:1 (3:1). Bereits nach 45 Minuten hatte es 3:0 für Kiel gestanden, eher Ötte Tibulsky kurz vor der Halbzeit der Anschlusstreffer gelang. Zu mehr reichte es aber nicht. Kiel machte eine Minute vor dem Ende mit dem 4:1 den Deckel drauf.
Eine faustdicke Überrraschung, auch wenn einige Spieler aus den Vorjahren kriegsbedingt wie Adolf "Ala" Urban oder Ernst Kalwitzki bereits nicht mehr dabei waren, denn schließlich war Schalke in dem Jahrzehnt davor fünfmal Meister geworden. Die Niederlage war gleichzeitig das Ende der Schalker Vorherrschaft. Es sollte bis zum Jahr 1958 dauern, bis Schalke 04 wieder einmal eine Deutsche Meisterschaft feiern durfte. Es blieb bis heute die letzte.
Schalks Aufstellung damals lautete: Hans Klodt, Hans Bornemann, Otto Schweisfurth, Ötte Tibulsky, Langhans, Heinz Flotho, Heinz Hinz, Karl Kanthak, Berni Klodt, Ernst Kuzorra, Fritz Szepan.