Die rund 200 Trainingskiebitze, die sich im strömenden Regen an den Trainingsplatz des FC Schalke 04 gestellt hatten, bekamen nicht nur erste Eindrücke von Defensiv-Neuzugang Timo Baumgartl (zuletzt PSV Eindhoven), sondern sahen zum Ende der Trainingseinheit auch Torwart Ralf Fährmann mit einem großen Ballsack, den er über seiner Schulter trug.
Auf einem Nebenplatz trainierte der Vorbereitungs-Pechvogel, der durch eine Zahn-Operation und durch hartnäckige Wadenprobleme zurückgeworfen wurde, zunächst zur Förderung der Koordination mit gelben Tennisbällen. Fährmann jonglierte die Filzkugeln während des Laufens. Später kam dann auch sein Hauptarbeitsgerät zum Einsatz: Der Routinier arbeitete mit dem Fußball. Für das erste Saison-Heimspiel am Samstag (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern wird Ralf Fährmann allerdings noch keine Option sein.
Im Torwart-Bereich, das hat Schalkes Liga-Start beim Vorjahres-Dritten Hamburger SV gezeigt, müssen sich die Anhänger anscheinend keine Sorgen machen. Neuzugang Marius Müller (30), der aus Luzern nach Gelsenkirchen wechselte, vereitelte gegen den HSV massenweise Großchancen. „Ohne Marius Müller hätten wir noch mehr Treffer kassierte“, meinte Schalkes Leiter Lizenz Gerald Asamoah, „er hat ein Super-Spiel gemacht und in Hamburg einen Super-Tag erwischt. Er hat richtig geile Bälle gehalten.“
Gerald Asamoah über das Schalke-Training: "Es ging um Zweikämpfe und Balleroberungen"
Auch im Trainingsspiel zeigte der 30-jährige Keeper erneut seine Qualitäten und parierte einen Strafstoß von Stürmer Bryan Lasme. Bei Timo Baumgartl fiel in der Trainingseinheit die große Ballsicherheit auf. Der Abwehrspieler brachte nahezu jeden Ball zum Mitspieler und gab nach getaner Arbeit seine ersten Autogramme. Die wartenden Schalke-Fans streckten T-Shirts, Trikots, einen blau-weißen Hut und einen Wimpel zum Unterschreiben entgegen. Auch für Selfies stand Timo Baumgartl zusammen mit Torjäger Simon Terodde & Co. zur Verfügung.
Am Samstag soll Timo Baumgartl mit dazu beitragen, dass die Schalke-Defensive erheblich an Kompaktheit gewinnt. „Im Training ging es um Zweikämpfe und Balleroberungen“, sagt Gerald Asamoah. Gegen die aggressiven Kaiserslauterner muss Schalke kämpferisch alles rausfeuern – sonst wird es schwer mit dem ersten Saisonsieg.