Der Offensivspieler verzauberte in den 1960er und 1970er Jahren die Fußballfans mit seinen atemberaubenden Dribblings. Links antäuschen, rechts vorbeigehen: Das konnte damals keiner so gut wie Libuda. Bei Schalke 04 stieg der Sohn eines Bergarbeiters so schnell zum Publikumsliebling auf.
„Stan war der beste Rechtsaußen, den ich je gesehen habe“, sagte der ehemalige Stürmer Klaus Fischer 2018 dem Magazin 11Freunde: „Es konnte schon mal vorkommen, dass er wartete, bis seine Gegenspieler wieder aufgestanden waren, damit er sie gleich noch mal ausspielen konnte.“
Ein Satz über Libudas herausragende Dribbelkünste entwickelte sich bei den Schalke-Fans innerhalb kürzester Zeit zu einem Klassiker: „An Gott kommt keiner vorbei - außer Stan Libuda.“ Sogar der Titel eines Musicals über den Verein aus dem Jahr 2004 griff die geflügelten Worte erneut auf.
Doch für die ganz große Weltkarriere reichte es am Ende nicht. Libudas Leistungen waren zu schwankend. „Er hat mal gespielt wie ein Weltmeister und mal wie ein Bademeister“, sagte Libudas ehemaliger Mitspieler und späterer Schalke-Manager Rudi Assauer einst. Auch deshalb absolvierte der eher zurückhaltende „Stan“ lediglich 26 A-Länderspiele.
Seine aktive Karriere beendete Libuda bereits 1976 mit 33 Jahren. Nach seiner zweijährigen Sperre aufgrund des Bundesligaskandals 1971 kam der legendäre Rechtsaußen bei Schalke nicht mehr richtig in Fahrt.
Libuda zählt trotzdem noch immer zu den größten und beliebtesten Persönlichkeiten in der mittlerweile 117-jährigen Vereinsgeschichte: Er ist Ehrenspielführer der Schalker und Mitglied der legendären Jahrhundertelf. Heute erinnert eine Zufahrtsstraße zur Veltins-Arena an Libuda, der am 25. August 1996 im Alter von nur 52 Jahren an einem Schlaganfall in Gelsenkirchen starb.