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VfL: Peschel über Mobbing
„Die Fans haben mich als Sündenbock ausgeguckt“

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VfL: Peschel über Mobbing in der Bundesliga
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Kevin Pezzoni ist der bekannteste Fall von einem Fußballer, der von den eigenen Anhängern vergrault wird. Doch es gab schon vor ihm Mobbing-Opfer in der Bundesliga.

Wir unterhielten uns mit Peter Peschel, der in der Saison 1998/99 von den Bochumer Fans herausgepickt wurde. Ein Gespräch über den Umgang mit Anfeindungen und die Suche nach ihrer Ursache.

Peter Peschel, sehen Sie Parallelen zu Kevin Pezzoni?

Ich denke, dass unsere Fälle nicht vergleichbar sind. Er wurde ja schon privat so bedroht, dass einige vor seiner Haustür standen. So schlimm war es bei mir nicht. Es ist sehr traurig, dass es bei ihm so weit kommen konnte. Aber er ist ein Einzelfall, der einem wirklich nur leid tun kann.

Zur Person Peter Peschel (* 26. Januar 1972 in Prudnik, Polen) zog als Spätaussiedler im Alter von fünf Jahren mit seinen Eltern nach Bönen. Er absolvierte zwischen 1990 und 2004 154 Bundesligaspiele (25 Tore), 120 Zweitligapartien (31 Tore) und 12 Regionalligaeinsätze (8 Tore) für den VfL Bochum, den SSV Jahn Regensburg und den MSV Duisburg. Heute leitet er die Soccer Academy Peter Peschel.

Wie war es bei Ihnen?

Es gab in der Saison 1998/99 eine Zeit von einigen Monaten, in der ich nicht gerade der Publikumsliebling war – aus welchen Gründen auch immer. Es ist mir heute noch ein Rätsel, warum es dazu kam. Es war eine schwierige Zeit, die ich aber überstanden habe. Ich habe meine Lehren daraus gezogen. Das hat mich letztlich stärker gemacht.

Haben Sie denn zumindest einen Erklärungsansatz, warum Sie rausgepickt worden sind?

Es lief eine zeitlang in der Bundesliga nicht so gut für uns. Dann haben sich die Fans mich als Sündenbock ausgeguckt. Auch davor gab es einige Spieler, die zwischendurch leider von den Bochumer Fans ausgepfiffen worden sind.

Waren Sie als kleiner „Ruhrpott-Beckham“ ein willkommenes Mobbing-Opfer?

Vielleicht war es tatsächlich ein Grund, dass ich nicht nur wegen des Fußballs in der Öffentlichkeit stand. Meine damalige Frau Magdalena Brzeska war ja auch ziemlich bekannt. Als Sportlerpaar sind wir auch mal mit Fotos in der Gala gelandet. Wenn die Leistung dann nicht so ist, wie man es sich vorstellt, macht man sich angreifbar.

Haben Sie gespürt, dass Ihre fußballerischen Leistungen nicht mehr gerecht beurteilt worden sind?

Ja, eigentlich schon. Es war zumindest mit ein Grund dafür, dass ich herausgepickt worden bin.

Haben Sie sich auch direkten Anfeindungen ausgesetzt gesehen? Nein, da kann ich mich an keinen Vorfall erinnern. Die Fans, die mich im Stadion ausgebuht haben, haben mich in der Stadt nicht angesprochen.

Auf Seite 2: "So haust du jetzt hier nicht ab.“

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