Mit einem Sieg am Mittwochabend (19 Uhr) über den 1. FC Kaiserslautern würden die Zebras schließlich ins DFB-Pokal-Halbfinale galoppieren und weitere Millioneneinnahmen in die klammen Vereinskassen spülen. Anspannung herrscht allerdings, weil die personelle Schieflage immer noch akut ist.
Spielführer Srdjan Baljak, der am Samstagabend um 18.30 Uhr noch eine Schwimmeinheit abgespult hat, um in Form zu bleiben, laboriert noch an seiner Wadenzerrung. Vize-Kapitän Julian Koch plagt sich weiterhin mit einer Fersenprellung herum.
Die schmerzhafte Blessur hat der Blondschopf ausgerechnet von seinem Mitspieler kassiert. Manuel Schäffler hat ihn im Training weggegrätscht. „Das ist bei uns strengstens verboten“, ärgert sich Milan Sasic über die unnötige Attacke von hinten: „Ein solches Einsteigen wird im Spiel mit der Roten Karte geahndet. Auch bei uns wird es bestraft.“ In Ingolstadt hat Schäffler bereits nicht zum Kader gehört. Sasic: „Ob er gegen Lautern dabei sein wird, werde ich noch mit Bruno Hübner besprechen.“
Ob Baljak und Koch zum Knaller gegen Kaiserlautern fit sein werden, steht derweil in den Sternen. Auf der Stirn des Trainers machen sich jedenfalls tiefe Sorgenfalten breit. „‚Baki‘ hat in diesem Jahr noch nicht mit dem Team trainiert und Julian kann keinen Schuh anziehen. Es sieht nicht gut aus.“
Dafür stimmt beim MSV aber die Einstellung. Während die „Roten Teufel“ ihre Generalprobe bei Bayern München mit 1:5 kräftig verpatzt haben, war der Duisburger Ausflug in den Süden der Republik erfolgreicher. In Ingolstadt haben sich die Weiß-Blauen immerhin noch ein 1:1 (0:0)-Remis erkämpft. Olcay Sahan sorgte mit seinem sechsten Saisontor vier Minuten vor dem Schlusspfiff für den Ausgleich. Zuvor hatte Neuzugang Edson Buddle nach einer unglücklichen Vorlage von Stefan Maierhofer die Führung für das Kellerkind erzielt (76.). „Wir sind nach einem Rückstand wieder aufgestanden“, resümiert Sasic. „Vor dem Hintergrund unserer Sorgen kann ich nur sagen: Bravo, Super, Punkt!“
Keinen Punkt, sondern ein Ausrufzeichen will der Fußballlehrer gegen seinen Ex-Klub aus der Pfalz setzen. Dafür hat er seinen Assistenten Fuat Kilic auch zu den Bayern geschickt. „Lautern war lange ebenbürtig“, berichtet Sasic. „Den Unterschied hat lediglich Arjen Robben gemacht. Wir wissen, wie schwer es wird. Aber wir glauben trotz der vielen Ausfälle an unsere Qualität.“ Sasic, der mit rund 25.000 Zuschauern rechnet, ballt die Faust: „Wir haben endlich mal wieder ein Heimspiel und werden gemeinsam unser großes Ziel erreichen.“
Bis das aber so weit sein wird, herrscht noch Vorfreude und jede Menge Anspannung.