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Wiehl hilft Kentsch
Planungen ohne Transfererlöse

MSV: Wiehl unterstützt Kentsch
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Während sich die Spieler zu Wochenbeginn allesamt in den Urlaub verabschiedet haben, brennt in der Geschäftsstelle des MSV Duisburg noch Licht.

Denn Roland Kentsch arbeitet mit Hochdruck daran, die Bedingungen der DFL bis zum 3. Juni zu erfüllen. „Wir haben ja noch zweieinhalb Wochen Zeit, aber wir sind schon sehr weit“, ist der Geschäftsführer mit dem derzeitigen Stand seiner Nachbereitung des Lizenzantrages zufrieden. „Wir versuchen, verschiedene Optionen zu öffnen. Denn sollte eine Möglichkeit nicht klappen, müssen wir eine andere in der Hinterhand haben.“

Übersetzt: Sollte beispielsweise der Arenaname nicht verkauft werden, brauchen die Zebras eine andere Einnahmequelle, um grünes Licht zu erhalten. Zwar will sich Kentsch zu den einzelnen Punkten der Auflagen nicht konkret äußern, aber er zeigt sich nach etlichen Nachtschichten überzeugt: „Ich bin mehr denn je sicher, dass wir es schaffen, die Bedingungen zu erfüllen.“

Björn Schlicke kann wohl ablösefrei gehen.

Der Familienvater hat in den letzten Tagen auch tatkräftige Unterstützung erhalten. Denn er hat aus Bielefeld seinen Finanz-Prokuristen Henrik Wiehl mitgebracht. „Wir hatten diese Vakanz beim MSV zu füllen und deshalb haben wir ihn geholt“, berichtet Kentsch. „Er ist ein sehr erfahrener Mann, mit dem ich zehn Jahre bei der Arminia zusammengearbeitet habe. Solche Mitarbeiter stehen nicht immer zur Verfügung. Es war ein glücklicher Zufall, dass er jetzt zu uns kommen konnte.“

Zusammen will das Duo jetzt die finanzielle Schieflage beim MSV Duisburg begradigen. „Das dritte Jahr in der zweiten Liga ist für keinen Verein einfach, aber im Gegensatz zu anderen Konkurrenten geht es uns klasse“, sieht Kentsch, der beispielsweise an die Ostsee zum Mitabsteiger Hansa Rostock schaut, die Situation des MSV keinesfalls aussichtslos. „Natürlich haben wir zuletzt sehr viel Geld investiert um aufzusteigen. Leider hat das Vorhaben nicht geklappt und deshalb müssen wir uns jetzt neu ordnen.“

Nicky Adler soll ebenfalls gehen.

Dazu gehört auch, dass man sich von Spielern trennt. Doch wie kann ein Verein - wie beim MSV geschehen - bereits im Verhandlungsvorfeld sagen, dass man Akteure, die noch einen laufenden Vertrag besitzen, auch ablösefrei ziehen lässt. Dabei sind die Zebras doch auf jeden Cent angewiesen. „So etwas macht natürlich die Preise kaputt“, weiß Kentsch, dass die Aussage, Björn Schlicke „keine Steine in den Weg legen zu wollen“ taktisch unklug war. Doch er merkt auch an: „Transfererlöse sind in unseren Planungen ohnehin nicht enthalten. Das heißt aber nicht, dass keine Einnahmen erzielt werden dürfen.“

Also wäre jeder Euro, den beispielsweise Schlicke, Nicky Adler, Mihai Tararache oder Frank Fahrenhorst im Falle eines Weggangs einspielen würden, bares Geld für den Klub? „Ja“, nickt Kentsch. „Das wären Zusatzeinnahmen, mit denen wir dann Löcher stopfen könnten.“

Dem sportlichen Neuanfang steht der Funktionär ebenfalls optimistisch gegenüber. „Gemessen an den Hoffnungen ist es natürlich nicht gut, was wir in den letzten Monaten gezeigt haben. Wir haben das Ziel nicht erreicht, aber ein Platz im ersten Drittel ist auch nicht so schlecht“, merkt Kentsch an und schiebt nach. „Ich hätte mir auch gewünscht, dass wir das ein oder andere mitreißende Match zu Hause gezeigt hätten, damit wir ein Signal an die Fans und Sponsoren geben können. Aber ich bin mir sicher, dass unsere neue Truppe ganz anders sein wird. Wir werden den Graben ganz bestimmt schließen.“

Auch wenn dem Klub wieder einmal eine personelle Umstrukturierung bevorsteht und der Aufstieg in den nächsten Jahren wohl nicht zu realisieren sein wird, sieht Kentsch den MSV trotz der angespannten Lage gut aufgestellt. „Wir gehören in die mittleren Zwölf der 36 Bundesligaklubs. Das heißt: In der ersten Liga sind wir bei den letzten sechs Teams dabei, in der zweiten Liga bei den ersten sechs. Wenn es der sportlichen Leitung jetzt gelingt, eine homogene Mannschaft aufzubauen, dann werden wir im nächsten Jahr viel Freude haben.“

Der Funktionär erklärt mit einem Brustton der Überzeugung: „Der MSV will und hier geht etwas. Daran müssen wir aktuell arbeiten, aber die Energie wird sich ganz bestimmt auszahlen.“

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