Der Rat der Stadt Gelsenkirchen segnete am Donnerstag mit einer Gegenstimme das Engagement der Gesellschaft für Energie und Wirtschaft mbH (GEW) bei den derzeit mit 136,5 Millionen Euro verschuldeten Königsblauen ab und ebnete den Weg für eine teilweise finanzielle Konsolidierung. Die GEW, eine einhundertprozentige Tochter der mit 500 Millionen Euro verschuldeten Stadt, übernimmt vom Verein für 15 Millionen Euro Kommanditanteile der Stadion-Beteiligungsgesellschaft und wird mit über 50 Prozent größter Anteilseigner der WM-Arena.
Die GEW gewährt der Arena-Gesellschaft außerdem ein Darlehen in Höhe von 10,5 Millionen Euro. Dadurch ist die Arena KG in der Lage, vom Klub gewährte Darlehen für etwaige Baumaßnahmen am Stadion in voller Höhe zurückzuzahlen. Für Schalke 04 hat dies einen sehr angenehmen Effekt. Da der Anteil des Vereins an der Arena-Beteiligungsgesellschaft von 77 auf unter 50 Prozent sinkt, müssen deren Schulden künftig nicht mehr in der Konzernbilanz ausgewiesen werden. Der Vereinsanteil an den Arena-KG-Schulden beträgt 87 Millionen Euro, 77 Prozent von 113 Millionen. Schalke hat sich für die GEW-Anteile eine Rückkaufoption gesichert.
Schalke 04 bezeichnet die laufende Saison damit als "sauber durchfinanziert". Ein weiterer Verkauf von Anteilen, Rechten oder Spielern sei nicht notwendig, sagte Finanzvorstand Peter Peters. Da der laufende Etat eine Unterdeckung von 20 bis 30 Millionen Euro aufwies, muss der Klub das Nachlizenzierungsverfahren der Deutschen Fußball Liga (DFL) durchlaufen. Gegen Peters und den Vorsitzenden Josef Schnusenberg liegt zudem bei der Staatsanwaltschaft Essen eine Anzeige wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung vor.