Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München wird seinen Lokalrivalen 1860 München wegen ausstehender Zahlungen aus dem Stadion-Catering verklagen. "Sie zahlen beim Catering nicht alles. In den nächsten vier Wochen gibt es einen Prozess. Der TSV 1860 ist ein Mieter, mit dem eine seriöse Zusammenarbeit kaum möglich ist", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß in der Münchner tz und im Münchner Merkur.
Nach Aussage von Hoeneß bezahlen die Löwen seit dem ersten Spieltag dieser Saison nicht mehr das Catering für die 3000 Business-Sitze, "sondern nur für die, die bei ihren Spielen tatsächlich besetzt sind. Das ist Geld, das sie uns klauen." Rund 50.000 Euro pro Spieltag sollen den Bayern so verloren gehen. Zweitligist Sechzig sieht den Vertrag angeblich als sittenwidrig an und begründet sein Vorgehen damit, dass die Vereinbarungen nur für die Bundesliga gelten würden.
1860 will nur die Business-Sitze bezahlen, die tatsächlich besetzt sind (Foto: firo).
Für Hoeneß ein "lächerliches" Verhalten, zumal 1860 bereits seit 2005 als Zweitligist in der Arena spielt und die Zahlungen erst zu Saisonbeginn gekürzt hat. Noch hofft Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers auf eine "außergerichtliche Einigung" mit den Bayern. Doch gleichzeitig erklärte er, "dass die Gespräche mit dem Vermieter bisher erfolglos geblieben sind". Seit 2006 sind die Löwen nur noch Mieter in der Allianz-Arena, müssen dafür rund fünf Millionen Euro pro Jahr aufbringen. Der FC Bayern übernahm damals die Anteile des TSV 1860 für elf Millionen Euro und rettete die Löwen so vor der Insolvenz. "Der TSV 1860 hat katastrophal gewirtschaftet. Ohne uns gäbe es diesen Verein gar nicht mehr", sagte Hoeneß dazu.
Seit Jahren gibt es bei 1860 die Bestrebung, aus der Arena auszuziehen und wieder ins Grünwalder Stadion zurückzukehren. Die Stadt hält diese Pläne für nicht realistisch. Hoeneß würde einen Auszug des ungeliebten Nachbarn aber begrüßen: "Wenn sie unbedingt das Grünwalder umbauen wollen, habe ich nichts dagegen."