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Derby kann kommen
BVB feiert die Rückkehr der Cleverness

BVB: Die Rückkehr der Cleverness
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Fünf Möglichkeiten, drei Tore - viel besser kann eine Chancenverwertung nicht ausfallen. Pünktlich zum Revierderby ist beim BVB die Cleverness zurückgekehrt.

Die Erleichterung war allen Beteiligten anzusehen - zumindest denen, die ein schwarz-gelbes Trikot trugen: Borussia Dortmund hat am Dienstag das Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal beim Zweitligisten Karlsruher SC mit 3:0 (2:0) gewonnen und damit vor dem großen Revierderby gegen Schalke 04 am kommenden Samstag einen großen Schritt in die richtige Richtung unternommen.

Vor 24.684 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Wildpark-Stadion erzielten Mohamed Zidan (2.) und Lucas Barrios (22., 51.) die Treffer für den BVB und bescherten ihrem Klub damit Zusatzeinnahmen in Höhe von 500.000 Euro.


Doch die Erfolgsprämie, die BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in den nächsten Tagen auf dem Konto verbuchen kann, war an diesem Tag höchstens zweitrangig. Viel wichtiger war die Erkenntnis, dass das Team von Trainer Jürgen Klopp nicht alles verlernt hat, was im Vorjahr zum Erfolg geführt hatte - und was am Samstag für den ersten Derbysieg seit dem denkwürdigen 12. Mai 2007 sorgen soll.

„Wir sind froh und erleichtert dass wir es so hinbekommen haben. Es hätte schwerer werden können als es aussah“, schrieb Klopp seiner Truppe anschließend ein gutes Zeugnis, sprach dabei jedoch auch Schwachstellen an, die vor dem Schalke-Match abzustellen sind: „Über 90 Minuten gesehen müssen wir insgesamt noch klarer verteidigen. Hier wartet noch ein Stück Arbeit auf uns.“

Anders als der KSC, der sowohl defensiv wie auch offensiv kaum etwas in die Waagschale werfen konnte, dürften die Schalker es dem BVB nicht so leicht machen, als Sieger vom Platz zu gehen. Denn spätestens, nachdem Barrios mit seinem zweiten Treffer auf 3:0 erhöhte, steckten die Karlsruher komplett auf und beschränkten sich darauf, nicht noch weitere Tiefschläge verkraften zu müssen.

„Wir sind einen Schritt weiter. Aber jetzt kommt unser Spiel und das der Fans“, hakte Klopp die Partie deshalb schnell ab, um den Fokus auf das seit Wochen ausverkaufte Derby im Signal Iduna Park zu legen: „Wir sind die, die die Wünsche und Träume unserer Fans realisieren müssen. Aber dafür brauchen wir ihre Hilfe und 72.000 Menschen, die uns von der ersten Minute an nach vorne peitschen.“

Das Worst-Case-Szenario - mit einer Pokal-Niederlage ins Derby zu starten - konnte am Dienstag abgewendet werden, weil vieles funktioniert, was in den Wochen zuvor noch auf der Strecke geblieben war. Das frühe Pressing der Offensivkräfte um Tamas Hajnal verunsicherte das Team von Neu-Trainer Markus Schupp von Anfang an und ließ die Badener nie wirklich ins Spiel kommen.

Und auch in der Chancenverwertung - ebenfalls ein Mangel der letzten Partien - steigerte sich der BVB auf ganzer Linie. Nur fünf gute Chancen benötigten die Borussen, um drei Treffer zu erzielen, und erzielten damit erstmals in dieser Spielzeit mehr als ein Tor pro Spiel. Dass alle Treffer nach schönen Kombinationen fielen, pushte das Selbstvertrauen zusätzlich.

„Es war wichtig, dass unsere Stürmer mal wieder getroffen haben“, bilanzierte BVB-Keeper Roman Weidenfeller, während Mats Hummels vorrechnete: „Wir haben gezeigt, dass wir mehr als ein Tor schießen, zu Null spielen und gewinnen können. Es hat alles gepasst.“

Dieses Fazit konnte man - trotz einer gerade in der ersten Halbzeit noch wackeligen Dortmunder Hintermannschaft - durchaus unterschreiben. Denn nicht nur das Team als Ganzes, sondern auch die zuletzt kritisierten Spieler konnten das Vertrauen in ihr Leistungsvermögen zumindest teilweise zurückgewinnen.

„Bei Lucas Barrios sind Tempo und Dynamik zum Glück wieder da, und Tamas Hajnal hat sich toll bewegt. Seine Flanke zum 3:0 war richtig klasse“, pickte sich Klopp zwei seiner Kicker heraus, die eine Seelenmassage nach den letzten Wochen besonders nötig hatten. Während Barrios seinen Torfluch mit seinen Pokaltreffern zwei und drei ablegte, überzeugte Hajnal als Regisseur sowohl mit zahlreichen guten Offensivszenen als auch mit einer engagierten Leistung in der Rückwärtsbewegung.

Das Derby, so der Tenor aller Borussen beim lockeren Auslaufen am Mittwoch, kann kommen - oder, um es mit den Worten von Mats Hummels zu sagen: „Wir sind richtig heiß.“

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