Es hätte eine der Szenen sein können, die sinnbildlich für den leidenschaftlichen Derby-Einsatz des VfL Bochum standen. Doch Borussia Dortmund gewann 3:1 (1:1) und die spektakuläre Einlage von Maximilian Wittek wurde zur Randnotiz.
Es läuft die dritte Minute der Nachspielzeit. Der VfL hatte soeben den Ausgleich erzielt, Dortmund will die direkt Antwort. Jadon Sancho flankt auf den zweiten Pfosten zum einschussbereiten Donyell Malen, doch der kommt nicht an den Ball.
Wittek fliegt im Kung-Fu-Style durch die Luft und klärt artistisch vor Malen zur Ecke und feierte die eigene Defensiv-Aktion zurecht. Am Ende half es aber nichts, das Spiel ging verloren.
"Wir haben uns reingeworfen, in die Bälle geschmissen und versucht, alles weg zu verteidigen", sagte Wittek, der Bernardo als Linksverteidiger vertrat, im Anschluss an die Partie. "Wenn wir Mitte der zweiten Halbzeit das 2:1 machen, dann ist es wie so oft im Fußball, dann kann das Spiel eine ganze andere Wende neben."
Doch Fußball wird bekanntermaßen nicht im Konjunktiv gespielt. Kurz darauf erzielt stattdessen der BVB das 2:1. "Das darf nicht passieren, dass in der Box Niklas Füllkrug da so angesprungen kommt. Das müssen wir besser verteidigen."
Auch müsse sich Bochum den Vorwurf gefallen lassen, aus den eigenen, zugegeben wenigen Möglichkeiten nicht genug gemacht zu haben. Bei den Ballgewinnen tief in der BVB-Hälfte habe die letzte Konsequenz gefehlt. Das sei aber durch das eigene Defensiv-Verhalten bedingt gewesen.
"Wir haben es gut verteidigt bekommen, allerdings meistens erst an unserem eigenen Sechzehner. Dann ist der Weg nach vorne natürlich auch sehr weit." Nicht gut verteidigt bekommen hat es Bochum zweimal im eigenen Sechzehner.
"Natürlich sind das zu viele Elfmeter", weiß auch Wittek. "Gerade weil wir uns vorgenommen haben, weniger zu verursachen." Es waren die Strafstöße sechs und sieben gegen Bochum, nur Heidenheim hat mehr (zehn). "Da müssen wir dran arbeiten, dass wir nicht ganz so ungestüm da hingehen."
Trotz der Niederlage sei es aber ein besonderes Spiel für Wittek gewesen. "Das war für mich ein absoluter Kindheitstraum, mal hier im Stadion spielen zu dürfen. Der ist jetzt in Erfüllung gegangen, da freue ich mich drüber aber das Ergebnis trübt das natürlich leider."
Doch das gelte es schnell abzuhaken und nach vorne zu schauen. "Natürlich liegt der Fokus jetzt auf nächster Woche gegen Augsburg zuhause, dass wir da in unserem Stadion die Punkte holen." Der Tabellennachbar könnte bei einem Sieg überholt und der Abstand auf die Abstiegsränge ausgebaut werden.