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Letsch langfristig beim VfL Bochum - und das ist auch gut so

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Kommentar: Letsch langfristig beim VfL Bochum - und das ist auch gut so
Foto: firo

Der VfL Bochum und Thomas Letsch gehen den Weg gemeinsam weiter. Das freut auch unseren RevierSport-Reporter. Ein Kommentar.

Der VfL Bochum verlängert vorzeitig und langfristig mit Trainer Thomas Letsch. Sein neuer Vertrag läuft jetzt bis zum 30. Juni 2026. Keine Überraschung, dafür ein wichtiges Signal.

Die sommerliche Mai-Euphorie ist an der Castroper Straße endgültig einem nass-kalten November gewichen. Zwar konnte zu Beginn des Monats der langersehnte erste Bundesliga-Sieg gefeiert werden, doch es folgten Unentschieden gegen Gegner, wo mehr hätte drin sein müssen.

Bochum steht aktuell auf Platz 14 - wie auch am Ende der vergangenen Spielzeit. Trotzdem wird erstmals Kritik laut. Der Tenor: Nur einen Sieg aus 13 Pflichtspielen, die Mannschaft entwickele sich fußballerisch nicht fort, Gegentore werden immer noch zu viele gefressen und zu wenige selbst erzielt. Und genau in dieser Zeit wird mit dem Trainer verlängert?

Ganz genau. Woanders vielleicht undenkbar, trifft der VfL eine ohne Zweifel mutige, aber konsequente Entscheidung. Es soll gar nicht erst der kleinste Funke aufkommen, man sei nicht voll und ganz von Letsch überzeugt. Der Verein stellt klar: Das ist unser Weg, von dem sind wir überzeugt und der wird weitergegangen.

VfL Bochum: Mutig aber konsequent

Ein Zeichen nach außen an Fans und Medien, nach innen an die Mannschaft und natürlich an Letsch selbst. Normalerweise in sich selbst ruhend, wirkte dieser zuletzt von Vertragsnachfragen zunehmend genervt, in Journalistenrunden nicht gewohnt souverän. Danach versuchten sich Journalisten an Küchenpsychologie - zugegeben: auch der Autor dieses Kommentars.

Jetzt ist klar: Egal, wie das Fußballjahr 2023 endet - gegen Wolfsburg, Hoffenheim sowie Berlin und Leverkusen geht es noch -, eine Trainerdiskussion wird nicht aufkommen. Die Deadline war Ende des Jahres, der frühe Zeitpunkt zeigt, dass beide Seiten überzeugt voneinander sind.

"Kontinuität in der Entwicklung wird durch Kontinuität auf den entscheidenden Positionen begünstigt." Ein Satz von Geschäftsführer Sport Patrick Fabian zur Verlängerung, in dem ein weiteres Detail versteckt ist: Denn Entwicklung verläuft niemals geradlinig nach oben.

Ja, sieben Unentschieden zu diesem Zeitpunkt sind eine Menge. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es in der vergangenen Saison insgesamt nur fünf waren. Aber es zeigt auch: Beim VfL gibt es nicht mehr nur Hopp oder Top. Aus Spielen, die im letzten Jahr vielleicht verloren gegangen wären, wird immerhin ein Punkt mitgenommen - ein Reifeprozess.

Und ja, im Sommer hat Letsch ein paar Wunschspieler bekommen und die Dreierkette sollte etabliert werden. Darauf wurde sich aus nachvollziehbaren Gründen aus Mediensicht versteift: Es wurden Schienenspieler und zwei linksfüßige Innenverteidiger geholt. Doch Letsch hat immer betont, der Mannschaft kein Spielsystem überzustülpen, das sie nicht selbst möchte.

Die vorläufige Rückkehr zur Viererkette zeigt, dass Letsch nicht stur an dem System festhält, es aber als Plan B weiter entwickeln möchte. Und genau das ist es: ein Prozess. Spielerische Konzepte müssen verinnerlicht werden, die Stärken bzw. Schwächen der Mitspieler und auch von sich selbst verstanden werden. Die viel zitierten Tugenden müssen kultiviert, Mentalitäten entwickelt werden.

Das lebt Letsch selbst vor. Anfangs teilweise als zu analytisch aus dem RB-Kosmos betrachtet, sind durch seine bodenständige und authentische Art die Menschen in Bochum schnell mit ihm warm geworden - und andersherum. Er spricht von einem "Privileg, den VfL Bochum auch in Zukunft trainieren zu dürfen."

Es sei genau der richtige Platz für ihn. Er ist kein Lautsprecher, bewahrt lieber die Ruhe und will seine Arbeit sprechen lassen. Und das große Ziel, sich in der Bundesliga zu etablieren, kann nur mit Stabilität, Kontinuität und langfristiger Planung erreicht werden. Auch wenn einige Fans nach den Erfolgen der letzten drei Jahre schon in andere Denkmuster verfallen zu scheinen.

Zwar ist der Support aus der Ostkurve und bei Auswärtsspielen nach wie vor ungebrochen. Doch mancher Haupttribünen-Fan sollte sich vielleicht darauf besinnen, wo Bochum herkommt. Nach elf Jahren Zweitklassigkeit ist der VfL in seinem dritten Bundesliga-Jahr, spielt gegen den Abstieg und wird das auch auf absehbare Zeit noch tun - solange der Klassenerhalt gelingt.

Ob die Verantwortlichen im Falle eines Abstiegs auch mit Letsch in die 2. Liga gehen würden, ist offen. Stand jetzt scheint aber auch keiner von einem solchen Szenario auszugehen. Also was würde es bringen, die Entscheidung über die ganze Saison zu ziehen? Richtig, Unruhe. Es ist ein verdienter Vertrauensbeweis, auf dem Letsch sich auf keinen Fall ausruhen wird.

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