Anthony Losilla, der Urlaub ist vorbei. Wie haben Sie diesen verbracht?
Ich habe viel Zeit mit der Familie verbracht und dann bin ich mit meiner Frau nach Spanien geflogen. Es war schön, auch mal nur Zeit mit der Frau zu verbringen. Es gab viel Sonne, so haben wir auch noch Vitamin D tanken können.
Sie sind sehr schlecht in die Liga gestartet. Haben Sie mittlerweile eine Erklärung dafür?
Ich habe Ideen, warum es nicht so funktioniert hat. Es gab viele Veränderungen innerhalb der Mannschaft. Das muss alles passen, in der Vorbereitung waren nicht alle da, sie kamen erst neu hinzu oder aus Verletzungen zurück. Da konnten wir nicht so vernünftig arbeiten. Beim ersten Test in Wuppertal waren viele U19-Spieler dabei. Das war ein Grund, aber es gab auch andere Bereiche, wo wir nicht genug gezeigt haben. In den letzten Partien konnten wir ein anderes Gesicht präsentieren. Man hat gesehen, was wir können.
Auch Sie haben nur schleppend in die Spielzeit gefunden, oder?
Absolut, auch von mir war das kein guter Start. Ich bin kein Spieler, der allein den Unterschied machen kann. Ich brauche Hilfe vom Team. Als Kapitän habe ich versucht, am Zusammenhalt zu arbeiten. Jetzt haben wir gesehen, dass wir am Ende eine Einheit waren. Auch die Zugänge fühlen sich wohl, das ist wichtig. Wir sind auf dem richtigen Weg und wieder dran. Das gibt Hoffnung.
Nach dem Trainerwechsel haben Sie sich deutlich gesteigert, was macht Thomas Letsch anders als Thomas Reis?
Das stimmt, seit er da ist, haben wir eine positive Bilanz. Er hat erst mit allen Jungs geredet und sich Zeit genommen, sie kennenzulernen. Für ihn ist jeder Spieler wichtig, er gibt uns viel Vertrauen und glaubt an uns. Daraus hat jeder neues Selbstvertrauen bekommen. Mit seiner Art zu arbeiten hat er es geschafft, dass wir als Einheit auf dem Platz auftreten. Er ist ein sehr positiver und kommunikativer Mensch.
Auffallend ist, dass mit dem Trainerwechsel der Konkurrenzkampf intensiver geworden ist. Ist der VfL für die Restrunde gerüstet?
Wenn ein neuer Trainer kommt, werden die Karten neu gemischt. Jeder hat seine Chance bekommen, sich wieder zu zeigen. Das haben einige Spieler ausgenutzt - so muss das sein. Das kann uns nur nach vorne bringen.
Sie sind schon lange beim VfL, der Verein ist professioneller aufgestellt. Wie sehen Sie die Entwicklung?
Oh ja, ich bin schon lange hier. Wir waren ein Verein, der in der 2. Bundesliga stand und Schwierigkeiten hatte, Spieler zu holen, die gerne kommen wollten. Jetzt sind wir in der Bundesliga, die viel attraktiver ist. Man sieht in allen Bereichen, auch in der Jugend, was wir für Schritte nach vorne gemacht haben. Es ist schön zu sehen, was hier passiert ist. Aber nur weil wir oben sind, dürfen wir nicht aufhören ambitioniert zu sein.
Trotz schlechtem Start standen die Fans immer hinter der Mannschaft. Das war auch schon mal anders...
Das stimmt. Ich habe auch Zeiten erlebt, wo nach einem guten Start schnell die Stimmung gekippt ist und es ein Stadion gab, wo nur noch 13.000 Leute da waren. Jetzt haben wir schlecht angefangen und die Stimmung war trotzdem immer überragend. Das gibt uns so viel positive Energie.
Worauf kommt es in den nächsten Wochen an?
Am Freitag geht es los. Wir haben noch viel Zeit bis zum ersten Meisterschaftsspiel. Es gibt viel zu tun, die Herausforderung wird geil. Wir haben das große Ziel Klassenerhalt, das wir erreichen wollen, egal wie.
Das erste Heimspiel des neuen Jahres gegen Hertha bietet die Chance, erstmals die Abstiegsplätze zu verlassen? Sicher ein zusätzlicher Motivationsschub, oder?
Das wird eine große Chance, die wir lange nicht hatten. Unser Ziel ist klar, wir wollen unser Gesicht zeigen, das wir zuletzt zuhause zeigen konnten. Dann können wir gewinnen und vor Hertha landen. Wenn wir das schaffen, gibt das noch einmal neuen Elan. mit gp