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"Hubschrauber" erinnert sich an Bayern-Sieg und lobt Bochum

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VfL: "Hubschrauber" erinnert sich an Bayern-Sieg und lobt Bochum
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Wenn am Samstag (15.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) der VfL Bochum den FC Bayern München empfangen wird, dann wird auch Vahid Hashemian gespannt Richtung Ruhrgebiet blicken.

Hamburger SV, FC Bayern München, Hannover 96 und VfL Bochum. Das waren die Deutschland-Stationen des 50-maligen iranischen Nationalspielers Vahid Hashemian.

Der 45-Jährige ist aktuell Co-Trainer der iranischen Nationalmannschaft und feierte erst vor wenigen Tagen mit dem Iran die Qualifikation für die WM 2022 in Katar. Am Donnerstag landete Hashemian in seiner Wahlheimat Hamburg. Nun beschäftigt er sich interessiert mit dem Bundesligaduell seiner Ex-Klubs Bochum und München.

An der Castroper Straße erlebte der Angreifer, der von den VfL-Fans aufgrund seiner enormen Sprungkraft nur "Hubschrauber" gerufen wurde, seine schönste Zeit als Fußballer. 137 Einsätze verbuchte er für den Ruhrpott-Klub von der Castroper Straße und traf 40 Mal ins Schwarze. Auch für Hamburg war er 17 Mal am Ball.

RevierSport hat am Freitag, einen Tag vor dem Duell VfL gegen FCB, mit Vahid Hashemian gesprochen.

Vahid Hashemian, welcher Erinnerungen haben Sie an den 14. Februar 2004? Der VfL Bochum besiegte den FC Bayern mit 1:0...

Ja, das war ein schöner Tag. Es herrschte eine tolle Stimmung im Stadion. Wir hatten damals einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Jeder wollte sich in diesem Spiel von seiner besten Seite zeigen. Wir waren als Mannschaft hoch motiviert, weil wir auch wussten, dass wir in dieser Form die Bayern schlagen können. Und solche Gelegenheiten, die Bayern zu besiegen, bekommt man nicht oft in der Bundesliga. Ich kann mich noch genau an das Tor von Peter Madsen erinnern. Es war ein wunderschöner Tag für uns, für den VfL Bochum.

War das eines Ihrer emotionalsten Spiele der ganzen Karriere?

Es war ein schöner Moment. Aber mein emotionalster Moment, ein Tag, den ich nie vergessen werde, war der 14. August 1999. Das war mein erstes Bundesligaspiel nach dem Wechsel aus Teheran für den Hamburger SV. Und es ging nach München. Ich war schon als Kind großer Fan des FC Bayern. So ging für mich ein Traum in Erfüllung, ich durfte im Olympiastadion vor über 60.000 Fans auflaufen. Ich wurde in den letzten 20 Minuten für Anthony Yeboah eingewechselt und stand plötzlich dem großen Lothar Matthäus gegenüber. Wahnsinn.

Sie sind nach der Saison 2003/2004 vom VfL zum FC Bayern gewechselt. Was haben Sie an der Säbener Straße erlebt - eine andere Welt?

Es war einfach nur wunderschön. Als der Anruf von den Bayern kam, habe ich sofort zugesagt. Ich hatte auch andere Anfragen, aber die haben mich nicht mehr interessiert. Plötzlich durfte ich das Bayern-Trikot tragen - unglaublich. Es war eine sehr schöne Zeit. Der Verein ist einfach in jedem Bereich Weltklasse. Andere Klubs sind auf einigen Ebenen gut, professionell aufgestellt. Aber die Bayern sind in jeder Hinsicht Weltklasse - das ist der Unterschied zu den anderen Klubs.

Welcher Bayern-Star war damals besonders angenehm und wer war nicht so nett?

Ich habe nur nette Menschen in München kennengelernt. Ich kann mich noch erinnern, als ich dachte, dass vielleicht Jens Jeremies, der auf dem Rasen sehr böse war, nicht so nett sein würde. Aber als ich Jens kennenlernte, war ich begeistert. Ein toller Mensch. Das gilt auch für Sebastian Deisler, Thomas Linke oder Oliver Kahn. Sie waren alle super Typen.

Wenn Sie als Co-Trainer der iranischen Nationalmannschaft auf die Bundesliga schauen, ist diese Liga für Sie auch langweilig, weil die Bayern ein Meister-Abonnement besitzen?

Das ist ja kein Problem der Bayern. Die anderen müssen einfach noch besser werden. Den Bayern wurde auch nichts geschenkt. Dahinter steckt jahrelange, ja über Jahrzehnte harte Arbeit. Die Bundesliga hat sich aber trotzdem insgesamt gut entwickelt. Die deutschen Vereine sind auch international gut. Mit Thomas Tuchel, Hansi Flick oder Jürgen Klopp hat Deutschland auch top Trainer.

Was muss denn passieren, damit die Bayern nicht Meister in der Bundesliga werden?

Der DFB müsste dann eine Tabelle einführen, die ab Platz zwei gilt (lacht). Die Bayern spielen schon in ihrer eigenen Liga und ich glaube auch nicht, dass sich das in der nahen Zukunft in der Bundesliga ändern wird.

Und was muss der VfL am Samstag auf den Platz bringen, um die Bayern zu schlagen? Sie wissen ja, wie es geht...

Ich bin Realist. Da müsste der VfL über sich hinauswachsen und die Bayern einen rabenschwarzen Tag erwischen. Daran glaube ich aber nicht. Da bin ich ehrlich

Wie bewerten Sie die bisherige Saison der Bochumer?

In Bochum wird einfach hervorragende Arbeit geleistet. Sebastian Schindzielorz und Thomas Reis machen das hervorragend. Es macht Spaß dem VfL zu zuschauen. Bochum ist auf jeden Fall eine Bereicherung für die Bundesliga. Ich hoffe auch, dass der VfL die Klasse hält. Ich habe mich in Bochum immer sehr gut gefühlt. Das ist ein Familien-Verein, ein rundum toller Klub mit einer schönen Stadt und netten Menschen.

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