Marco Rose wählte immer wieder dieselben Worte. Sichtbar gefrustet forderte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 1:3-Champions-League-K.o. bei Sporting Lissabon, seine Mannschaft müsse „konsequenter“ werden, sie müsse „kompromissloser“ werden. Ob der BVB dadurch in Zukunft seine heftigen Abwehr-Aussetzer wie in Lissabon verhindern kann, ist unklar. Fakt ist dagegen: Die Westfalen sind nach einem desolaten Auftritt beim portugiesischen Fußball-Meister raus aus der Königsklasse. „Das ist sehr enttäuschend“, meinte Rose. Und das hat verschiedene Konsequenzen für die Borussia.
Wollen die Dortmunder in dieser Saison ernsthaft noch um einen Titel mitspielen, muss der Coach die immer wieder auftretenden Defensivprobleme in den Griff kriegen. Erst hatte Linksverteidiger Nico Schulz vor dem 0:1 durch Pedro Goncalves (30. Minute) schwer gepatzt, beim zweiten Treffer des portugiesischen Nationalspielers (39.) sah die BVB-Defensive erneut nicht gut aus. Für die Entscheidung sorgte Pedro Porro (81.), nachdem BVB-Keeper Gregor Kobel zunächst einen Foulelfmeter von Goncalves pariert hatte. Zu allem Überfluss sah der zur Halbzeit für Schulz eingewechselte Emre Can wegen einer mutmaßlichen Tätlichkeit auch noch die Rote Karte (74.). Das späte Tor von Donyell Malen war für den BVB zu wenig (90.+3).
„Das ist schon bitter. Es war ein beschissener Abend. Wir sind raus. Das ist schon eine bittere Wahrheit. Wir fahren mit leeren Händen nach Hause. Das tut weh“, sagte BVB-Kapitän Marco Reus. Auch der Nationalspieler hatte es nicht geschafft, seine Mannschaft nach der Pause zur Wende zu treiben. Ohne den weiter verletzten Torjäger Erling Haaland fehlte dem BVB in der Offensive mal wieder die Durchschlagskraft. Nach dem vorzeitigen Aus in der Königsklasse dürfte ein Verbleib des Norwegers über die aktuelle Saison hinaus zudem noch unwahrscheinlicher werden. Im neuen Jahr darf er mit den Westfalen nur noch in der Europa League antreten.
Angesprochen auf die Personalprobleme um Haaland oder den in Lissabon gesperrten Mats Hummels wurde Rose deutlich. „Es ist unsere Pflicht nicht zu resignieren“, sagte er. „Auch mit den Ausfällen, mein Gott, dann ist es halt so, dann fallen die Spieler aus, dann können sich andere zeigen.“ Die müssen sich jetzt aber auch zeigen. Und vor allem sollten sie auch mit Blick auf den Bundesliga-Kracher gegen den FC Bayern am 4. Dezember so haarsträubende Aussetzer wie in Lissabon vermeiden.