Seine aktive Zeit beim VfL Bochum liegt schon 14 Jahre zurück, doch natürlich verfolgt Darius Wosz immer noch, wie es um seinen Herzensklub bestellt ist. Nach dem mühsamen 2:1-Sieg gegen den Wuppertaler SV in der ersten DFB-Pokal-Runde steht nun das erste Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg an (Samstag, 14. August, 15:30 Uhr). Gegenüber dem "Sportbuzzer" sprach Wosz über die elf Jahre Zweitklassigkeit, die für die Anhänger der einst "Unabsteigbaren" eine halbe Ewigkeit darstellten.
Auch Wosz, der zwischenzeitlich Co- und Interimstrainer war, konnte diese nicht vorzeitig beenden. "Wir haben es nur im Jahr direkt nach dem Abstieg auf Platz drei geschafft. Die Zeit unter Gertjan Verbeek war dann noch erfolgreich mit Platz sechs 2018. Vor knapp drei Jahren hatte der VfL auch richtig viel Qualität und eine schöne Spielweise. Aber so ganz nach oben gekommen sind wir sonst nie – schlimmer ging es eigentlich nicht. Es war viel Abstiegskampf mit dabei. Aber als Thomas Reis übernommen hat, ging es nach oben", blickt er zurück.
Wosz lobt Reis' Charakterstärke
Von jenem Erfolgstrainer Reis sprach Wosz in den höchsten Tönen. "Er ist der entscheidende Faktor. Die Mannschaft ist wie eine Familie. Alle Jungs hören auf 'Reisi'. Es geht auch nur gemeinsam. Es war wichtig, dass hier lange Zeit gar nicht von der Bundesliga geredet wurde. Vor einiger Zeit habe ich noch gesagt, dass ich den Aufstieg wohl nicht mehr erleben werde", erklärt Wosz die Erfolgsformel.
Ein markantes Merkmal von Reis' Arbeit sind Denkpausen, die er in der vergangenen Saison etwa Robert Zulj und Danilo Soares verpasste. Beide verloren vorübergehend ihre Stammplätze, kämpften sich dann aber wieder zurück in die erste Elf. "Er geht auch mal dazwischen, wenn es nicht läuft – egal, wie der Spieler heißt. Die Jungs bekommen das zu spüren, sitzen dann auch mal draußen. Das macht 'Reisi' richtig gut", lobt Wosz.
Wosz nennt weitere Abstiegskandidaten
Und auch weil viele Konkurrenten auf Augenhöhe seien, schätzt der 52-Jährige Bochums Chancen auf den Klassenerhalt als gut ein. "Ich sehe in der nächsten Saison sechs Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen werden. Der 1. FC Köln, Arminia Bielefeld, Mainz 05, FC Augsburg, Bochum und Hertha BSC werden in der Tabelle unten landen", prognostiziert er. "Es ist auf jeden Fall im nächsten Jahr einfacher, in der Bundesliga zu bleiben als den Aufstieg aus der zweiten Liga zu schaffen."
Dabei nannte er nicht einmal Greuther Fürth, die nach dem Verlust mehrerer Leistungsträger von vielen als einer der ersten Abstiegskandidaten genannt werden. Die Franken sind also auch noch mit in der Verlosung. "Die Chance auf den Ligaverbleib ist für den VfL auf jeden Fall realistisch", bekräftigt Wosz abschließend.