Mit insgesamt 16 Punkten in der abgelaufenen Bundesliga-Saison muss der FC Schalke 04 erstmals nach über drei Jahrzehnten wieder den Gang in die 2. Liga antreten. 19 Punkte trennten die Königsblauen am Ende der Spielzeit vom ersten Nicht-Abstiegsplatz.
Vor und während der Saison suchten zusammengerechnet 19 Spieler ihr Glück in der Ferne. RevierSport resümiert die Saison 2020/21 für alle Akteure, die der historisch schwachen Saison der Gelsenkirchener somit endgültig oder zumindest teilweise entgingen.
Ablösefreie Abgänge
Alexander Nübel: Um Welttorhüter Manuel Neuer Konkurrenz zu machen, wanderte Nübel im Sommer vergangenen Jahres zum deutschen Rekordmeister Bayern München ab. Viel Spielzeit bekam der ehemalige S04-Kapitän unter Trainer Hansi Flick nicht. Zwei Auftritte in der Champions League sowie jeweils eine Partie im DFB-Pokal und in der Bundesliga. Aufgrund von zu wenig Spielpraxis wird der Torwart aktuell immer wieder mit einer Leihe zu einem anderen Klub in Verbindung gebracht.
Daniel Caligiuri: Der 33-jährige Routinier suchte nach mehr als drei Jahren auf Schalke eine neue Herausforderung, die ihn zum FC Augsburg verschlug. Für den Außenbahnspieler erwies sich der Transfer als erfolgreich. In 35 Einsätzen erzielte Caligiuri sieben Treffer, legte fünf Tore auf und tütete mit dem FCA den Klassenerhalt in der Bundesliga ein.
Cedric Teuchert: Teucherts Engagement auf Schalke verlief seit 2019 weniger glücklich. Nachdem die Leihe bei Hannover 96 2020 endete und sein Vertrag im Ruhrgebiet ausgelaufen war, verabschiedete sich der Angreifer Richtung Union Berlin. Hier schaffte Teuchert immerhin die Qualifikation zur Europa Conference League. In 24 Einsätzen gelangen dem gebürtigen Coburger drei Treffer.
Guido Burgstaller: Auch der Österreicher entschloss sich im Sommer des vergangenen Jahres, Schalke den Rücken zu kehren. Hierfür machte er sportlich sogar einen Schritt zurück zum Zweitligisten FC St. Pauli. Nicht die schlechteste Idee: Burgstaller markierte bei 22 Einsätzen elf Treffer und gab vier Torvorlagen.
Abgänge mit Ablöse
Weston McKennie: Der prominenteste Schalker Abgang brachte den Königsblauen vorerst eine Leihgebühr von 4,5 Millionen Euro ein, als er sich im vergangenen September für einen Wechsel zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin entschied. Zwar nicht durchgängig, jedoch regelmäßig überzeugte McKennie in Italien mit ansprechenden Leistungen in der Serie A (34 Einsätze, fünf Tore, zwei Vorlagen). Juve musste am Saison-Ende in der Meisterschaft Inter Mailand den Vortritt zum Titel lassen, jedoch gewann McKennie mit der Alten Dame immerhin die Coppa Italia. Im Juli werden die Italiener den Amerikaner endgültig verpflichten.
Ozan Kabak: Der im Februar zum FC Liverpool abgewanderte Innenverteidiger absolvierte unter Jürgen Klopp neun Partien in der Premier League und betrat vier Mal in der Champions League das Feld. Für die Leihe zu den Reds kassierte Schalke im Winter 1,1 Millionen Euro. In diesem Sommer könnte Kabak verkauft werden, da er noch einen laufenden Vertrag bei den Gelsenkirchenern hat.
Pablo Insua: Der Verkauf des Außenverteidigers zum spanischen Erstligisten SD Huesca brachte S04 2020 einen Erlös von 250.000 Euro ein. Zwar kam der Defensivmann regelmäßig zu Liga-Einsätzen (20), jedoch konnte auch er den Abstieg seines Vereins letztlich nicht verhindern. Huesca wurde nach 38 Spieltagen 18. und muss den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Ausgeliehene Spieler
Sebastian Rudy: Bereits zum zweiten Mal wurde der mehrfache deutsche Nationalspieler zur TSG 1899 Hoffenheim verliehen. Im Kraichgau spielte Rudy international in der Europa League (sieben Einsätze) und streifte das TSG-Trikot 27 Mal in der Bundesliga über. Hoffenheim belegte am Ende der Spielzeit Tabellenplatz elf.
Jonas Carls: Den 24-Jährigen verschlug es im vergangenen August zum portugiesischen Erstligisten Vitoria Guimaraes, bei dem er insgesamt ein Profi-Spiel absolvierte.
Markus Schubert: Der deutsche U21-Nationaltorhüter wurde vor der Saison zum Liga-Konkurrenten Eintracht Frankfurt ausgeliehen. Hinter SGE-Keeper Kevin Trapp kam Schubert bei den Hessen zu keinem Einsatz in der Bundesliga.
Rabbi Matondo: Der 20-jährige Offensivmann wanderte nach der ersten Saisonhälfte zum englischen Zweitligisten Stoke City ab. Hier erzielte der Stürmer in zehn Spielen ein Tor.
Ahmed Kutucu: Trotz der Tatsache, dass auf Ahmed Kutucu auf Schalke perspektivisch viele Hoffnungen lasten, wurde der Youngster im Winter des laufenden Jahres zum niederländischen Erstligisten Heracles Almelo verliehen. Hier sollte der türkische Nationalspieler mehr Spielzeit bekommen. Mit 15 Einsätzen gelang dieses Vorhaben. Jedoch blieb der offensiv ausgerichtete Kutucu in allen Spielen torlos und kam am Ende auf zwei Assists in der Eredivisie.
Bernard Tekpetey: Im vergangenen Sommer trat der 23-jährige Stürmer aus Ghana die Leihe zu Razgrad Ludogorets (Bulgarien) an. In der bulgarischen Spitzenliga erzielte Tekpetey ein Tor und lieferte acht Torvorlagen (21 Spiele). Zudem spielte Tekpetey immerhin sechs Mal in der Europa League.
Spieler mit Leih-Ende
Mit Juan Miranda und Jean-Clair Todibo kehrten nach der Saison 2019/2020 gleich zwei Spieler wieder zurück nach Spanien. Beide Verteidiger gingen zurück zum FC Barcelona. Bei den Katalanen stehen beide Akteure nach erneuten Ausleihen noch immer auf der Gehaltsliste.
Michael Gregoritsch spielte fortan wieder für den FC Augsburg. Jonjoe Kenny ging zurück zum FC Everton, wo er in der abgelaufenen Saison nur bis zum Winter spielte. Es folgte eine weitere Leihe zu Celtic Glasgow.
Spieler mit vorzeitiger Vertragsauflösung
Vedad Ibisevic: Der Vertrag des Bosniers wurde nach internen Problemen nach nur einem halben Jahr auf Schalke aufgelöst. Insgesamt verlief das Projekt der Königsblauen mit dem 36-jährigen Sturm-Routinier enttäuschend. Für S04 absolvierte Ibisevic 154 Bundesliga-Minuten und blieb ohne jede Torbeteiligung.
Nick Taitague: Mit nur 22 Jahren beendete der Amerikaner seine Karriere noch während der laufenden Spielzeit. Taitague war aufgrund einer schweren Rückenverletzung immer wieder von Problemen geplagt, die ein Fortsetzen der Karriere unmöglich machten. Für die Schalker Profis kam der offensive Mittelfeldspieler nie zum Einsatz. Jedoch gehörte Taitague seit 2017 der königsblauen Knappenschmiede an.