Bei der Managertagung am Montag in Frankfurt trafen sich auch die Sportchefs der beiden Revier-Bundesligisten wieder. Für ein paar lockere Sprüche aus dem Mund des Siegers aber war es nicht der richtige Zeitpunkt. Der Schalker Christian Heidel nahm Rücksicht darauf, dass sein Dortmunder Kollege Michael Zorc einen weiteren schweren Schlag zu verkraften hatte. „Wir haben über die Verletzung von Batshuayi gesprochen“, sagte Heidel, der sich gut in Zorc hineinversetzen konnte. „Das ist ja eine Vollkatastrophe, das wünscht man niemandem. Zumal es für den Spieler jetzt auch noch um die WM geht.“
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Für Dortmund kommt es in diesen Tagen wirklich dicke, Batshuayis Saison-Aus hat dem BVB gerade noch gefehlt. Die Derby-Niederlage hat die seit längerem erkennbaren Probleme der Schwarz-Gelben noch einmal komprimiert verdeutlicht: Eine Mannschaft, die sich nicht einmal in so einem Spiel mit aller Macht wehrt; und ein Trainer, der es nicht schafft, die fragwürdige Haltung der Spieler zu verändern.
Peter Stögers Tage in Dortmund dürften seit Sonntag gezählt sein. Es bleibt die Frage, ob der Mann, dem dieses fragile Mannschaftsgebilde für ein halbes Jahr anvertraut wurde, überhaupt eine echte Chance hatte. Möglicherweise hätten auch andere Trainer unter diesen Bedingungen nur den Mangel verwalten können. Aber hätten die BVB-Chefs Stöger zu stärken versucht, indem sie den Vertrag nicht nur bis zum Saisonende datiert hätten, stünden sie jetzt vielleicht vor einem noch größeren Problem.
Vielen BVB-Fans fehlt bei Peter Stöger das Feuer. Diese Leidenschaft, die Domenico Tedesco vorlebt. Jahrelang haben die Schalker früher neidisch nach Dortmund geschielt: Einen Typen wie Jürgen Klopp hätten sie auch gerne als Trainer gehabt. Jetzt ist es umgekehrt. Schalke hat endlich den Richtigen gefunden. Und der BVB ist schon wieder auf der Suche.