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BVB: Nach dem Remis
Sie waren stets bemüht

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BVB: Stets bemüht, aber der letzte Tick fehlt
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Die Ansätze waren in großer Zahl zu sehen. Ja, die meisten waren sogar recht vielversprechend. Doch der letzte Tick fehlte irgendwie immer zur Großchance.

Es gibt diese Sätze, die keiner über sich hören möchte. Wer ein amouröses Abenteuer sucht, voller Elan zum Rendezvous mit seiner Auserwählten geht und sich mächtig ins Zeug legt, um die Angebetete zu überzeugen, für den ist ein mit einem höflichen Lächeln versehenes „Du bist ja ganz nett, aber…“ ein enttäuschendes Urteil. Das Äquivalent für einen Fußballprofi, der sich mächtig ins Zeug legt, um Erfolge mit seinem Verein zu feiern, kommt aus dem Bereich der Arbeitszeugnisse und ist der Klassiker schlechthin: „Er war stets bemüht.“

„Auch das ist eine Spielweise, die wir knacken müssen.“

Mit diesen vier Worten, bei denen automatisch jeder den Zusatz „… hat aber nichts so ganz richtig hinbekommen“ im Kopf ergänzt, lässt sich über weite Strecken der Auftritt der Dortmunder Offensivabteilung beschreiben. Da war zum Beispiel Ivan Perisic. Der Kroate hatte den Vorzug vor Kevin Großkreutz bekommen, dem die Beobachter beim Auftaktspiel gegen Werder Bremen ebenfalls diese unbefriedigende Bewertung ins Notenheft geschrieben hatten.


Nun war Perisic freilich anzumerken, dass er seine Chance nutzen und sich für weitere Berufungen in die erste Elf empfehlen wollte. Doch der 23-Jährige kämpfte mit dem gleichen Problem, mit dem sich auch seine Mitspieler immer wieder konfrontiert sahen - einer Nürnberger Defensive, die es verstand, geschickt die Räume zuzustellen und darüber hinaus mit großer Leidenschaft, gelegentlich auch ein paar Gemeinheiten in die Zweikämpfe zu gehen. Sebastian Kehl, immer darum bemüht eine Lücke zu entdecken, war von der zerstörerischen Ausrichtung überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass Nürnberg überall Mann gegen Mann spielt“, sagte der Kapitän. „Aber auch das ist eine Spielweise, die wir knacken müssen. Diese Mannschaften werden nicht vom Spielbetrieb ausgeschlossen.“

Lewandowski leidet unter den Abstimmungsproblemen

Doch es waren nicht allein die Gegenspieler, die dafür sorgten, dass Raphael Schäfer nur ganz selten geprüft wurde. Im Angriffspiel fehlt die passende Abstimmung. Es fehlt der eine Pass, die eine Idee, die aus einem guten Ansatz eine hervorragende Torchance werden lässt. Jürgen Klopp sprach in diesem Zusammenhang vom "letzten Punch."

Darunter, dass die Abläufe nur bedingt funktionieren, leidet derzeit auch Robert Lewandowski, der seine Möglichkeiten suchte, in zwei, drei Situationen sein Können auch andeutete, ansonsten aber unsichtbar blieb. Gleiches galt dieses Mal für Marco Reus, den Timothy Chandler völlig aus dem Spiel nahm. „Die Abläufe müssen noch harmonischer werden“, weiß natürlich auch Klopp, dem die Länderspielpause darum gar nicht gelegen kommt, steht ihm doch bis zum 12. September nicht das Personal zur Verfügung, auf das er in der Liga setzt.

Dass Perisic dem Pro-Teil der Liste seiner Vor- und Nachteile wenig hinzufügen konnte, hing indes auch damit zusammen, dass er viel zu selten in Erscheinung trat und vor allem das Flügelspiel vernachlässigte. Immerhin konnte Perisic seine Torgefahr unter Beweis stellen. Seiner Handlungsschnelligkeit, als die anderen noch das Spielgerät suchten und er den Ball an die Latte jagte, war es zu verdanken, dass Jakub Blaszczykowski, der auffälligste Offensivspieler des Deutschen Meisters, zum 1:1 abstauben konnte. So zahlte sich das stetige Bemühen dann doch irgendwie ein bisschen aus.

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