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Sicherheit in Stadien
Blatter fordert Abschaffung der Stehplätze

Stadionsicherheit: Blatter gegen Stehplätze

Joseph Blatter ist für die Abschaffung von Stehplätzen in Fußball-Stadien und nimmt damit eine konträre Position zur Meinung des DFB und der DFL ein.

"Wir predigen auf der ganzen Welt, die Stehplätze abzubauen. In Kolumbien wurden die Stadien wegen der U20-WM im vorigen Jahr umgebaut, jetzt können Familien hingehen, es läuft wunderbar. Alle sitzen, und das ist gut, auch für die Sicherheit", sagte der 76-Jährige der Sport Bild. Die Bundesliga ist einzige der großen Ligen in Europa, die noch Stehplätze in den Stadien hat.

"Die Engländer sind auch nicht gefragt worden"

Liga-Präsident Reinhard Rauball hatte sich erst am Montag für den Erhalt von Stehplätzen in deutschen Arenen ausgesprochen. "Wir werden für den Erhalt der Stehplätze bis zuletzt kämpfen", hatte Rauball im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) gesagt.

Eine ähnliche Auffassung vertritt Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Keiner aus dem Fußballlager hat die Abschaffung der Stehplätze gefordert, auch ich nicht - ganz im Gegenteil. Auch deshalb, weil wir das vor der WM 2006 versprochen haben. Das ist unverändert unser Standpunkt."

Allerdings weiß Niersbach um die Gefahr, dass der Druck vonseiten der Politik größer werden könnte, sollte es Sicherheitsprobleme in den deutschen Stadien geben. Niersbach verwies auf das Beispiel England, wo die Stehplätze nach diversen schweren Krawallen abgeschafft wurden: "Die Engländer sind damals auch nicht gefragt worden. Das Verbot kam dort als staatliches Gesetz. Wir wollen keine Panik machen, aber die Situation ist ernst. Ich hoffe, wir bekommen es gemeinsam in den Griff."

Blatter will wohl doch nicht mehr kandidieren

Blatter, der Schweizer Chef des Weltverbandes, ist zudem mit einer Altersgrenze nur bedingt einverstanden. "Das Internationale Olympische Komitee hat eine Altersgrenze von 70 Jahren eingeführt für alle Exko-Mitglieder, die seit 2000 gewählt wurden. Ich bin für eine Amtszeitbeschränkung, aber gegen eine Altersgrenze. Denn die Fähigkeiten haben nichts mit dem Alter zu tun. Es gibt 70-Jährige, die sind noch jung im Kopf. Eine Amtszeitbeschränkung könnte dagegen eine Chance haben", betonte Blatter.

Angeblich will der FIFA-Boss, der bis 2015 gewählt ist, nun doch nicht noch einmal kandidieren. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, der Walliser werde sich in drei Jahren erneut um den Präsidentenposten bewerben.

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger, der als Mitglied im Exekutivkomitee der FIFA für eine Statutenänderung zuständig ist, will auf dem FIFA-Kongress 2013 eine Alters- und Amtszeitbeschränkung für Funktionäre durchsetzen.

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