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BVB: Am Scheideweg
Viel Lust oder viel Frust?

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BVB: Die Borussia am Scheideweg
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Zwei Spiele in Freiburg und Düsseldorf stehen noch aus, dann beginnt auch für den BVB die Winterpause. Und sie kommt für den Deutschen Meister keinen Tag zu früh.

Seit zehn Bundesligaspielen ist die Borussia nun schon ungeschlagen. Die Spitzenspiele in Bremen, in München, gegen Schalke und in Mönchengladbach überstand der BVB ohne Niederlage.

Die zwischenzeitliche Euphorie ist in Dortmund dennoch verflogen. Das 1:1-Remis gegen den 1. FC Kaiserslautern war es schließlich, das nach dem Ausscheiden in der Champions League für einige Ernüchterung im schwarz-gelben Lager sorgte. Denn schließlich kann im Fußball jede Statistik so oder so interpretiert werden. Genauso wahr ist nämlich auch: Von den letzten fünf Pflichtspielen konnte der BVB lediglich ein einziges gewinnen.


Vor den beiden letzten Spielen des Jahres 2011 in Freiburg und Düsseldorf steht die Borussia so am Scheideweg. Was regiert über Weihnachten und den Jahreswechsel – mehr Lust oder mehr Frust?

Wäre das Fußballjahr schon jetzt beendet, dann würde sich diese Frage freilich erübrigen. Mit 31 Zählern rangiert der BVB lediglich drei Zähler hinter den Bayern, also absolut in Schlagdistanz. Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft mussten die Dortmunder ihren Rausch nur kurz ausschlafen, doch mit dem „Last-Minute-Sieg“ in Mainz war der Bann gebrochen. Und weil es in der Liga seitdem so gut lief, hatten die Negativerlebnisse in der Königsklasse kaum Gelegenheit, sich auch auf das Wohlbefinden in der Bundesliga auszuwirken. Denn auf jede Enttäuschung auf dem europäischen Parkett ließ die Truppe von Jürgen Klopp überzeugende Bundesliga-Auftritte folgen. So war es gegen Augsburg (4:0), gegen Köln (5:0), gegen Wolfsburg (5:1) und gegen Schalke (2:0). All diese Auftritte waren so überzeugend, dass sie verdächtig an die Festtage im Meisterjahr erinnerten. In der Bundesliga-Lust ertränkten die Dortmunder ihren Champions-League-Frust.

[box_sonderheft_bvb] In den letzten Wochen allerdings begann die Gute-Laune-Mauer zu bröckeln. Je länger die Verletztenliste beim BVB wurde, desto weniger überzeugend gerieten die Auftritte. Zwei Niederlagen in der Champions League, zwei Unentschieden in der Bundesliga – nur unterbrochen vom Derby-Sieg – schon war die zwischenzeitlich erkämpfte Tabellenführung wieder dahin. Nach dem Unentschieden gegen Kaiserslautern befand Mats Hummels: „Diese beiden Punkte werden uns am Ende fehlen.“

Während der Innenverteidiger mit dem Ergebnis haderte, wagen sich inzwischen andere Spieler mit Abwanderungsgedanken an die Öffentlichkeit. Die Dichte im Kader hat schließlich auch ihre Schattenseiten: Am deutlichsten äußerte Lucas Barrios unlängst seine Unzufriedenheit, auch Jakub Blaszczykowski ist mit seiner Situation unzufrieden, gleiches gilt für Mohamed Zidan. Und auch Shinji Kagawa wünscht sich dem Vernehmen nach mehr Einsatzzeiten.

Auch dem innerbetrieblichen Klima also dürfte die Winterpause gelegen kommen. Zudem wird es allerhöchste Zeit, die Akkus wieder aufzuladen. Die extrem intensive Spielweise des BVB hat Spuren hinterlassen – physisch und psychisch. Ein Großteil der Mannschaft wirkt platt, müde, ausgepowert. „Meine Jungs sind keine Maschinen“, sagte Jürgen Klopp nach dem Lautern-Spiel. Nie wurde das deutlicher als dieser Tage. Zum Beispiel bei Shootingstar Mario Götze, der sich gegen die Pfälzer prompt einen Muskelfaserriss zuzog, damit die Verletztenliste noch verlängerte.

Vor der Winterpause freilich stehen noch die Spiele in Freiburg und Düsseldorf an. Zwei Spiele, in die der BVB, ob er es will oder nicht, als haushoher Favorit geht. Zwei Spiele, in denen Jürgen Klopp und seine Mannschaft viel verlieren, aber wenig gewinnen können. Zwei Spiele in denen sich entscheidet, mit welcher Gefühlslage sich der BVB in die Winterpause verabschiedet. Mit ganz viel Lust oder ganz viel Frust.

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