In Justizkreisen gibt es keine Indizien dafür, dass Rafati im Gegensatz zu einem früheren FIFA-Schiedsrichter "in irgendeiner Weise" mit einem Wettskandal zu tun habe. Sein Name sei bei Ermittlungen und Zeugenaussagen nirgendwo aufgetaucht.
Der Name Rafiti steht, so gutinformierte Kreise, auch nicht auf der Liste der vom Steuerskandal betroffenen Referees. Die Fahnder haben ingesamt 70 aktive und ehemalige Unparteiische des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ins Visier genommen. Angeblich sollen manche der Beschuldigten Einnahmen von mehr als 100.000 Euro an den Finanzbehörden vorbeigeschleust haben, vor allem für die Leitung internationaler Spiele.
Der DFB will sich indes erst bei neuen Erkenntnissen wieder zur Thematik äußern. "Erst wollen wir abwarten, bis wir mehr über die Gründe wissen und es Babak besser geht. Dann werden wir uns zu gegebener Zeit äußern", sagte Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel (Kyllburg). Zudem gäbe es intern eine Absprache zwischen den im Verband für die Belange der Bundesliga-Schiedsrichter zuständigen Personen, dass sich nur Fandel in der Öffentlichkeit zu diesem Thema äußern werde.