Der 19 Jahre alte Nationalspieler schoss den BVB in einem engen, aber alles andere als hochklassigen Spitzenspiel bei Bayern München mit seinem fünften Saisontor (65.) zum 1:0 (0:0)-Sieg. Dortmund rückte damit wie Borussia Mönchengladbach bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer München heran.
Für die auch mit Rückkehrer Arjen Robben in der Startelf ideenlosen Bayern war es die erste Heimniederlage seit dem 1. Spieltag, als Gladbach 1:0 in der Arena gewonnen hatte. Dortmund blieb auch im siebten Spiel in Folge ohne Niederlage und gewann zum ersten Mal drei Mal in Folge gegen den Rekordmeister. Dessen Versuch, für das 1:3 Ende Februar Revanche zu nehmen, scheiterte kläglich.
69.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen ein fahriges Topspiel, das beide Mannschaften zuallererst nicht verlieren wollten. Dennoch war das Spiel hier wie dort von einer hohen Fehlerquote geprägt. Besonders die Bayern taten sich schwer, weil Dortmund deren Spielaufbau tief in der Münchner Hälfte geschickt störte. Einem lästigen Bienenschwarm gleich attackierten stets mehrere Borussen den Ballführenden.
Das schmeckte auch Superstar Robben nicht, der erstmals seit sieben Wochen wieder mitwirken konnte. Der Niederländer hatte gegen Marcel Schmelzer einen schweren Stand - wenn er auffiel, dann mit Schauspieleinlagen oder seinem fortwährenden Kommentieren der Entscheidungen des recht kleinlichen Schiedsrichters Peter Gagelmann (Bremen).
Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis Robben sich erstmals fußballerisch in Szene setzte. Seinen klugen Rückpass schoss Franck Ribéry jedoch über das Tor von Roman Weidenfeller. Überhaupt mussten weder der BVB-Torwart noch sein Gegenüber in der ersten Hälfte eingreifen. Dortmunds einzige Torchance war ein Freistoß, den Mario Götze am Bayern-Gehäuse vorbei schoss (11.). Toni Kroos verfehlte auf der anderen Seite ebenfalls das Tor (17.).
Kroos spielte im defensiven Mittelfeld neben Luiz Gustavo, weil Bastian Schweinsteiger (verletzt) und Anatolij Timoschtschuk (Rotsperre) den Bayern fehlten. Kroos' Position hinter Stürmer Mario Gomez nahm Thomas Müller ein, für den wiederum Robben auf dem rechten Flügel spielte. Derart neu sortiert, ließen die Münchner Kreativität weitgehend vermissen.
Der BVB verließ sich seinerseits auf gelegentliche Nadelstiche. Nach einer knappen Stunde musste Neuer Kopf und Kragen riskieren, als er aus seinem Tor eilte und gegen Shinji Kagawa rettete. Den Abpraller setzte Götze knapp am Tor vorbei. Sieben Minuten später hatte der Nationalspieler mehr Glück: Nach Pass von Kagawa störte ihn Bayern-Verteidiger Jerome Boateng acht Meter vor dem Tor nur halbherzig. Götze nutzte das gedankenschnell und schoss unhaltbar für Neuer ein.
Für den enttäuschenden Robben war nach 72 Minuten Schluss, für ihn und den ebenfalls kaum auffälligen Thomas Müller brachte Trainer Jupp Heynckes Ivica Olic und David Alaba. Am espritlosen Spiel der Bayern änderte das kaum etwas. Luiz Gustavo hatte aus der Distanz die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber ebenso an Weidenfeller (76.) wie Ribéry nach einem Alleingang (79.). Dann kam mit Nils Petersen für Rafinha ein dritter Bayern-Stürmer ins Spiel. Petersen vergab in der 88. Minute dann auch noch eine große Chance - er schoss aus elf Metern neben das Tor.