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BVB im Terror-Visier?
Anschlag auf Signal-Iduna-Park vereitelt

BVB: Anschlag auf Signal-Iduna-Park vereitelt

Schrecksekunde für Borussia Dortmund: Das Bundeskriminalamt hat möglicherweise einen Sprengstoff-Anschlag auf das Stadion des Fußball-Bundesligisten vereitelt.

Drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sind laut BKA "im Nahbereich des Stadions" gefunden worden. Sie wurden "unschädlich gemacht bzw. gesichert". Tatverdächtig sei ein 25 Jahre alter deutscher Staatsbürger, das Motiv und die Hintergründe sind unklar.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums gebe es aber "keinerlei Bezüge zu terroristischen oder islamistischen Organisationen". Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin erklärte am Donnerstag: "Es handelt sich bei dem Beschuldigten offenbar um einen Einzeltäter mit allgemeinkriminellen Motiven." Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Bundesliga-Tabellenführers, erklärte zu einem möglichen Motiv bei Sport1: "Es handelt sich um einen Einzeltäter, der uns möglicherweise erpressen wollte."

Das BKA teilte zudem mit: "Die kriminaltechnischen Untersuchungen zur Frage einer möglichen Funktionsfähigkeit der sprengstoffverdächtigen Gegenstände sowie der möglichen Verwendbarkeit der aufgefundenen Chemikalien dauern an. Nach einer ersten Einschätzung war jedoch nicht von einer akuten Gefährdung der Bevölkerung auszugehen."

Auch deshalb wird das Liga-Heimspiel des BVB gegen Hannover 96 am Samstag nach Angaben der Dortmunder Polizei wie geplant stattfinden. "Mit den vom Bundeskriminalamt veröffentlichten Ermittlungsergebnissen sieht die Dortmunder Polizei keine Gefährdung für die Besucher des Signal-Iduna-Parks", hieß es in einer Pressemitteilung, die vom Klub bestätigt wurde.

[forum]329,right[/forum] Nach Informationen mehrerer Medien fanden die Ermittler auf dem Parkplatz C an der Endhaltestelle der U-Bahn-Station ein verdächtiges Paket mit Zeitzünder. Der Bereich um die Haltestelle und die nahegelegene Helmut-Körnig-Leichtathletikhalle wurde gesperrt. Am Nachmittag waren auf dem Weg von der Station zur Arena nur einige kahlgeschlagene Stellen im Gebüsch zu sehen, durchtrennte Absperrbänder lagen auf dem Boden.

Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Bundesliga-Tabellenführers, kündigte bei aller Besonnenheit eine Reaktion seitens des Vereins an: "Um den ungefährdeten Besuch aller Fans beim Spiel am Samstag zu ermöglichen, wird der BVB vorsorglich seine Sicherheitsmaßnahmen in Absprache mit der Polizei noch einmal verschärfen." Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wies in Person seines Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn darauf hin, dass "wir in den Bundesligastadien einen extrem hohen Sicherheitsstandard haben".

Bei der Durchsuchung der Wohnräume des Tatverdächtigen waren neben "einem Laptop, externen Speichermedien, schriftlichen Unterlagen und umfangreichen Chemikalien" ebenfalls drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt worden. Auch diese wurden inzwischen unschädlich gemacht. Einen islamistischen Hintergrund, der laut Bild-Zeitung bestehen könnte, bestätigte das BKA nicht.

Laut Pressemitteilung des BKA hatte der Sachverhalt seinen Ausgangspunkt im Februar 2011, als "ein anonymer Hinweisgeber per E-Mail Kontakt zur Deutschen Botschaft in Islamabad/Pakistan mit der Absicht aufnahm, Informationen zu zwei zeitlich gestaffelten Anschlägen in Deutschland zu liefern". Das BKA nahm dann Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens auf.

Der anonyme Hinweisgeber geriet in der Folge selbst in Verdacht, zum Zwecke einer Erpressung ein Anschlagsszenario heraufbeschworen zu haben. Er wurde am Dienstag in einem Kölner Hotel festgenommen und gab an, im Bereich des Stadions drei Sprengsätze abgelegt zu haben und auch in seiner Wohnung drei Sprengsätze zu lagern. Dies bestätigten die Ermittlungen. Die Tat steht im Zusammenhang mit der Erpressung eines Wirtschaftsunternehmens im Jahr 2010.

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