Der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach reagiert damit mit Blick auf die hektischen Aktivitäten beim Bundesliga-Schlusslicht, das seine Talfahrt auch beim 0:2 (0:1) im Achtelfinale des DFB-Pokals bei 1899 Hoffenheim fortgesetzt hatte. Doch trotz der sechsten Pflichtspielpleite in Folge will Eberl in der Winterpause nur auf dem Spieler-, aber nicht auf dem Trainermarkt aktiv werden.
Denn während die Jobgarantie für Coach Michael Frontzeck weiter gilt, müssen sich die Profis auf größere Konkurrenz einstellen. Mit frischem Blut soll die Mission Klassenerhalt, die angesichts von nur zehn Punkten auf dem Konto fast aussichtslos erscheint, angegangen werden. Noch in dieser Woche will Eberl die ersten Verpflichtungen unter Dach und Fach bringen. Beim Start in die Vorbereitung auf die Rückrunde am 2. Januar soll der Kader bereits vollständig runderneuert sein. "Wir versuchen, zügig zu Abschlüssen zu kommen, damit wir komplett in die Vorbereitung gehen können", erklärte Eberl.
Viele Neue im Gespräch
Als Neuzugänge werden beim fünfmaligen deutschen Meister unter anderem der frühere Nürnberger Havard Nordtveit vom FC Arsenal, Martin Stranzl (Spartak Moskau) und Andreas Granqvist (FC Groningen) gehandelt. Namen wollte der Sportdirektor nach dem Pokal-Aus durch die Tore von Gylfi Sigurdsson (35.) und Demba Ba (63.) vor 23.500 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena aber nicht kommentieren.
Während Eberl auf die drei bis vier Neuzugänge baut, ruhen die Hoffnungen Frontzecks vor allem auf der Rückkehr der zahlreichen verletzten Profis. "Wir werden erfahrene Spieler dazu holen. So brauchen wir in der Innenverteidigung einen gestandenen Profi, der die Liga kennt. Aber wesentlicher ist für mich, dass die Verletzten zurückkommen", sagte der Coach, der bei seinen Aussagen auf dem schmalen Grat zwischen Zuversicht und Durchhalteparolen wandelt.
"Köpfe frei kriegen"
"Die Mannschaft hat das Potenzial und den Charakter, die schwere Aufgabe zu meistern und die Klasse zu halten - und das werden wir auch schaffen", sagte Frontzeck, der nach wie vor die Verletztenmisere als Hauptgrund für den Absturz anführt: "In der Hinrunde ist alles zusammengekommen, was zusammenkommen kann. Ich bin froh, dass da jetzt ein Strich drunter ist und diese Seuchen-Hinrunde ein Ende hat. Nun müssen wir die Köpfe frei kriegen, um das große Unterfangen nach den paar Tagen Pause anzugehen."
Um die Köpfe der Profis vor dem ersten Spiel im kommenden Jahr am 15. Januar beim 1. FC Nürnberg frei zu bekommen, hofft "Hobby-Psychologe" Eberl auf ein schlechtes Gedächtnis der Spieler. "Menschen können schnell verdrängen und diese neagtiven Erlebnisse zur Seite schieben", sagte der Sportdirektor: "Es ist die Aufgabe von uns allen, dafür zu sorgen, dass die Köpfe wieder klar sind. Da liegt viel Arbeit vor uns."
Wie viel Arbeit noch vor Frontzeck liegt, hängt trotz der Jobgarantie wohl vom Erfolg in den ersten Rückrundenspielen ab. Das weiß auch der Coach: "Es gibt natürlich immer welche, die den Kopf des Trainers fordern. Das ist Teil unseres Geschäfts. Wichtig ist, dass man ein Ziel vor Augen hat und dafür hart arbeitet - und das werden wir tun."