Vor dem 53. Bundesliga-Derby gegen den 1. FC Nürnberg am heutigen Sonntag (17.30 Uhr) ist Trainer Louis van Gaal "noch nicht in Panik. Wir können den Rückstand noch aufholen." In München bleibt man bei seinem Motto: "Nichts ist unmöglich" - auch nicht ein Sturmlauf zum nur noch mit dem Fernglas erkennbaren erkennbaren Spitzenreiter Borussia Dortmund.
"Über uns entscheidet sich die Meisterschaft", tönte etwa Nationalspieler Bastian Schweinsteiger auf Sky. Van Gaal will sowieso erst "im April oder Mai über Dortmund reden". Bis dahin wollen die Bayern längst vor dem derzeitigen Tabellenführer stehen.
Van Gaal freut sich über "einen ganzen Kader"
Fit, aber noch nicht "spielfit": Frack Ribery (Foto: firo).
Optimistisch stimmte den "Tulpen-General" vor allem das sich lichtende Bayern-Lazarett. "Ich habe 19 fitte Spieler, einen ganzen Kader", freut sich van Gaal. Medizinisch seien Franck Ribery, Kapitän Mark van Bommel und Diego Contento wieder fit, "aber sie sind noch nicht spielfit". Zunächst werden die Rekonvaleszenten daher auf der Bank Platz nehmen müssen, während van Gaal der Startelf das Vertrauen schenkt, die ihn in der vergangenen Woche beim 3:3 in Mönchengladbach noch verärgert hatte.
"Wir müssen aus unseren Fehlern lernen", mahnt van Gaal und fordert: "Die Konzentration darf nicht weniger werden". Die Serie von sieben Pflichtspielen ohne Niederlage würde seinem Team trotz des kleinen Rückschlags in Gladbach Rückenwind geben. Dass pünktlich zur ausgerufenen "Klettertour" wieder altbewährte Stammkräfte in die Mannschaft drängen, stichele jetzt jeden Einzelnen an.
Rangelei zwischen van Bommel und Timoschtschuk
Unter der Woche war es gar zu einer Trainingsrangelei zwischen Kapitän Mark van Bommel und dessen Mittelfeld-Stellvertreter Anatolij Timoschtschuk gekommen. Für van Gaal ein gutes Zeichen: "Das Training ist aggressiv, das ist schön anzuschauen, außergewöhnlich", freut sich der 59-Jährige.
Die wiedergewonnene Aggressivität soll sein Team auch im bayerischen Derby zum Pflichtsieg führen. Der Club reist immerhin nach vier Pflichtspiel-Siegen in Folge und vor allem in der Tabelle vor den großen Bayern platziert nach München. In Nürnberg bleibt man aber auf dem Boden der Tatsachen: "Es ist für uns positiver Druck. Aber ich lasse mich nicht locken. Wir bleiben Außenseiter", sagt Club-Trainer Dieter Hecking. Zumindest wolle seine Elf aber "Nadelstiche setzen, die den Bayern wehtun".
Hoffenheim empfängt Freiburg zum "Demba"-Duell
Hoffenheims Demba Ba (Foto: firo).
Die zweite Sonntags-Partie heute zwischen 1899 Hoffenheim und dem SC Freiburg (15.30 Uhr/ Sky und liga total!) steht unter dem Zeichen des heiß ersehnten "Demba-Duells". In der Rhein-Neckar-Arena kommt es zum Aufeinandertreffen von Demba Ba und Papiss Demba Cissé, den beiden treffsichersten Afrikanern der Liga. Cissé hat mit bisher neun Liga-Toren maßgeblichen Anteil am Überraschungserfolg der Badener, Ba war in dieser Saison immerhin schon sechs Mal erfolgreich.
Die Teams von Ralf Rangnick und Robin Dutt begegnen sich in jeder Hinsicht auf Augenhöhe. Beide Mannschaften haben bisher 18 Punkte gesammelt, spielen ähnlichen System-Fußball der "alten Stuttgarter Schule" und müssen im Tor auf ihre Stammkräfte verzichten. Für Simon Pouplin und Tom Starke stehen die zuletzt starken Ersatzkräfte Oliver Baumann und Daniel Haas zwischen den Pfosten - und wollen die nächsten "Demba-Tore" verhindern.