"Die Leute sehen immer noch den frechen Schweini, der nach innen dribbelt und abzieht", sagte der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München, "aber den Schweini gibt es nicht mehr."
Schweinsteiger sieht seine Qualitäten mittlerweile an ganz anderer Stelle und schätzt sich glücklich, dass er mit seinem Trainer in diesem Punkt auf einer Wellenlänge liegt: "Für mich war es sehr gut, dass Louis van Gaal gekommen ist. Er hat meine Stärken erkannt. Seit ich in der Zentrale spiele, läuft es." Freche Pässe werde es auch weiterhin geben, versicherte Schweinsteiger, "aber ich weiß viel mehr, wie ein Spiel läuft, wie man es zu steuern hat. Das sieht nicht immer spektakulär aus, ist aber wertvoll."
Bastian Schweinsteiger (Foto: firo).
Nicht nur im Spielaufbau fühlt sich Schweinsteiger stärker in der Pflicht. "Ich weiß mittlerweile, was wichtig ist, gerade wo ich jetzt dritter Kapitän bin und im Zentrum spiele", sagte er, "ich weiß um meine Verantwortung."
Dass der Weg zu seiner neuen Rolle nicht immer gradlinig verlief, stört den 72-maligen deutschen Nationalspieler nicht im Geringsten, obwohl er sich in den vergangenen Jahren den einen oder anderen Rüffel von Bayern-Präsident Uli Hoeneß gefallen lassen musste. "Mir tat es gut, dass ich Fehler gemacht habe, aus denen ich lernen konnte", stellte Schweinsteiger klar, "viele machen keine Fehler und dann einen großen - und dann wissen sie nicht, wie sie da rauskommen."
Auch bei Prognosen über seine Zukunft übt sich Schweinsteiger in Zurückhaltung. Er könne nicht versprechen, die kommenden zehn Jahre in München zu bleiben. Allerdings hat er mit seinem Klub, dessen Trikot er seit 1998 trägt, noch eine Menge vor: "Für ganz oben brauchen wir noch ein, zwei Jahre. Da will ich unbedingt dabei sein."