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Pezzey-Tod
Gedächtnisturnier für den Helden von Cordoba

Pezzey: Gedächtnisturnier für den Helden von Cordoba
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Für Bruno Pezzey war es ein geliebtes Hobby. Auch zu Silvester 1994 traf sich der ehemalige österreichische Nationalspieler mit Freunden zum Eishockeyspielen.

Nach zwei Stunden Spaß mit Schläger, Puck und Schlittschuhen klagte der ehemalige Frankfurter und Bremer Bundesliga-Profi plötzlich über Müdigkeit und Unwohlsein - und brach an der Bande zusammen. Der plötzliche Herztod beendete das Leben des einstigen Liberos, der zu Österreichs Helden von Cordoba 1978 zählte.

Bruno Pezzey wurde nur 39 Jahre alt. Die Alpen-Republik stand vor 15 Jahren unter Schock, als die Nachricht vom Tod des beliebten Ex-Profis bekannt wurde. Der damalige österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky sprach von einem schweren Verlust "nicht nur für Österreich, sondern für ganz Europa. Bruno Pezzey war immer ein Vorbild für die Jugend." Das Bruno-Pezzey-Gedächtnisturnier, das alljährlich an den untadeligen Sportsmann erinnert, fand in diesem Jahr in Bischofshofen zum 15. Mal statt.

Die Mannschaft mit dem "magischen Dreieck" Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakow gewann das Turnier, das wiederum für einen guten Zweck veranstaltet wurde. Diesmal konnte einer Bergbauernfamilie, die in wirtschaftliche Not geraten war, ein Scheck in Höhe von 6000 Euro überreicht werden. Der absolute Höhepunkt in der Fußball-Karriere Pezzeys war fraglos der 3:2-Triumph der rot-weiß-roten Mannschaft in der zweiten Finalrunde der WM 1978 in Argentinien in Cordoba gegen den Erzrivalen Deutschland. 84-mal lief der gebürtige Vorarlberger für sein Heimatland auf.

Mit der Frankfurter Eintracht holte der Abwehrchef 1980 den UEFA-Cup und 1981 den DFB-Pokal, außerdem war er mit Wacker Innsbruck viermal österreichischer Meister. In der deutschen Bundesliga bestritt er für die Eintracht und Werder Bremen 255 Spiele und erzielte dabei immerhin für einen Abwehrspieler erstaunliche 45 Tore. Vor allem aufgrund seiner Kopfballstärke war der hünenhafte Österreicher gefürchtet. Pezzey wurde nach Ende seiner Karriere in Österreich schon als künftiger Nationaltrainer gehandelt. Zum Zeitpunkt seines Todes war er der Coach der U21-Auswahl und galt als Musterschüler von Trainer-Guru Ernst Happel.

Unter dem einstigen Chefcoach des Hamburger SV beendete er 1990 beim FC Tirol auch seine aktive Laufbahn. Pezzey galt stets als vorbildlicher Profi, der hohes Ansehen im Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) genoss. Mit Fußball und Eishockey hielt sich Pezzey stets fit, hatte auch bis Silvester 1994 sein einstiges `Kampfgewicht´ noch gehalten. Als Todesursache wurde eine angeborene Anomalie oder eine nicht ausgeheilte Herzmuskelentzündung vermutet. Kurz vor dem Ende seiner aktiven Laufbahn war Pezzey bereits nur knapp dem Tod entronnen.

Beim Hallenturnier im Januar 1990 in Bad Homburg blieb er im Spiel des FC Tirol gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt nach einem Sturz auf den Hinterkopf bewusstlos liegen. Er drohte zu ersticken, da ihm die Zunge in den Rachen gerutscht war. Die sofortige Hilfe des Tiroler Mannschaftsbetreuers hatte Pezzey damals das Leben gerettet. Beim Eishockey-Jux-Match zu Silvester 1994 kamen aber die Bemühungen des Notarztes zu spät.

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