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Frust bei Halil Altintop
"Habe mich zu sehr unter Druck gesetzt"

Schalke: Frust und Einsicht bei Altintop
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Halil Altintop schob nach dem 2:0 gegen Hertha Frust. „Ich kann nachvollziehen, dass der Trainer mich ausgewechselt hat“, zeigte er sich selbstkritisch.

Schalkes Trainer Felix Magath holte den türkischen Nationalspieler in der 81. Minute vom Platz, nachdem er ihn erst zur zweiten Halbzeit für Joel Matip ins Spiel geschickt hatte. "Ich habe nicht die Leistung gebracht, die er von mir erwarten kann und die ich auch von mir selbst fordere", nickte Altintop. „Ich habe in dieser Saison bisher keine 300 Minuten gespielt und mich zu sehr unter Druck gesetzt. Wenn man dann mal die Chance bekommt, 45 Minuten zu spielen, dann muss man einfach mehr daraus machen.“

Felix Magath hatte einen guten Grund für die harte Maßnahme, Altintop bereits nach 35 Minuten Spielzeit in der zweiten Halbzeit wieder vom Platz zu nehmen. „Er hat mir von außen einen unsicheren Eindruck gemacht. Er ist nicht richtig zum Ball gegangen, daher habe ich ihn herausgenommen“, erklärte der 56-Jährige.

Altintop stapfte missmutig vom Feld, zog sich sein Trikot aus und verschwand umgehend in den Katakomben. Dort besann er sich aber eines Besseren und absolvierte nach dem Abpfiff mit seinen Teamkollegen die obligatorische Ehrenrunde. „Natürlich war ich zunächst frustriert. Aber ich wusste ja, dass wir noch auslaufen, daher habe ich nur kurz die Schuhe gewechselt“, nahm der Türke die Degradierung nach der ersten Enttäuschung schon wieder mit Humor. An einen vorzeitigen Weggang von Schalke, wo er einen nur noch bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag besitzt, denkt er nicht. „Ich spiele im siebten Jahr in der Bundesliga und kenne mittlerweile das Geschäft. Der Fußball ist so schnelllebig, an einem Tag bist du der Buhmann und eine Woche später, wenn du das entscheidende Tor erzielst, schon wieder der gefeierte Held.“


„Halil ist lang genug im Geschäft, er wird mit der Situation schon klarkommen“, spendete Manuel Neuer dem unglücklichen Altintop ein Quantum Trost. „Wenn Halil das richtig verarbeitet, dann kann ihn das nur noch stärker machen. So etwas passiert, er soll das bloß nicht überbewerten.“

„Schalke hätte nie ein Tor geschossen, wenn das Abseitstor nicht gegeben worden wäre. Solche Entscheidungen sind sehr fragwürdig“, zeigte sich Herthas Trainer Friedhelm Funkel als schlechter Verlierer. „Wir können es aber nicht mehr rückgängig machen, sondern haben 0:2 verloren. So ist das eben. Die Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie in der Bundesliga mithalten kann. Das macht mir Mut für die kommenden schweren Aufgaben gegen Leverkusen und in München.2

Dass Marcelo Bordon nach dem Tor zum 1:0 wie von der Tarantel gestochen auf Mathias Schober zulief, hatte seinen Grund. „Schobi ist unheimlich wichtig für unsere Mannschaft. Er pusht uns immer nach vorne. Noch in der Halbzeit hat er uns darauf eingeschworen, dass wir nur eine Situation brauchen, um den Sieg einzufahren. Genau so ist es gekommen“, sprudelete es aus dem 33-Jährigen. Ich wollte damit ein Zeichen setzen, dass Schobi zur Mannschaft gehört und mich bei ihm bedanken“

Kevin Kuranyi zog Bilanz. „Mit 27 Jahren 100 Tore in der Bundesliga auf dem Konto zu haben ist nicht so einfach. Deshalb habe ich mich sehr über den Treffer gefreut, das hat richtig gut getan“, gab der Goalgetter zu. „Ich bin froh, dass mir der Ball auf den Kopf gefallen ist. Jetzt kommen diese Fragen, wann ich endlich das 100. Tor erzielen würde, endlich nicht mehr. Alle haben mich immer darauf angesprochen, auch meine Freunde. Jetzt kann ich befreit aufspielen und noch viele weitere Tore schießen.“

„Die Berliner haben das gut gemacht und wir lange kein Mittel gefunden“, nahm sein Kollege Magath den 2:0-Arbeitssieg gerne mit. „Ich wollte in der ersten Halbzeit über die Flügel spielen. Das hat nicht so gefruchtet. Danach habe ich es mit einer zweiten Spitze probiert. Das war dann bisschen besser.“

„Wir müssen die Halbzeiten aufteilen, wie so oft auf Schalke. Die zweite Halbzeit war besser als die erste, deshalb haben wir gewonnen“, fand Manuel Neuer. „Der Trainer hat gesagt, dass wir nicht so weiter spielen können, und das haben wir ja auch nicht gemacht“,

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