Wie im Vorjahr verbringt Melanie Illburger ihren Urlaub in Mittersill. Dass dort zeitgleich das Trainingslager des FC Schalke 04 stattfindet, ist kein Zufall. Denn die 46-Jährige ist die Vorsitzende des Schalker Fanclub Verbandes (SFCV). Für RevierSport zieht sie ein Zwischenfazit. Und einen Vergleich.
Denn auf die Frage, was der größte Unterschied zwischen den Trainingslagern 2022 nach dem Aufstieg in die Bundesliga und 2023 nach dem Abstieg in die 2. Liga ist, antwortete sie sportlich: „Man sieht, dass viel intensiver trainiert wird als im Vorjahr“, sagt Illburger. „Das Training unter Thomas Reis sieht ganz anders aus als das Training unter Frank Kramer.“
Dementsprechend sei es ihr auch ziemlich egal, dass das Testspiel gegen den FC Kopenhagen am Dienstag mit 0:2 verloren wurde. „Natürlich gewinnt man lieber, aber das Wichtigste ist doch, dass wir eine Mannschaft finden, die zueinander passt.“
Sie habe großes Vertrauen in die Arbeit des Trainerteams und der sportlichen Leitung. Aber eine Bitte hat sie dennoch: „In der Abwehr müssen wir unbedingt noch etwas tun. Da sind wir noch nicht gut genug besetzt.“ Aber das Team um Sportdirektor André Hechelmann werde seine Arbeit schon machen, ist sie sicher. „Und falls Rodrigo Zalazar verkauft wird, bräuchten wir auch noch einen Ersatz“, findet sie.
Illburger war auch 2018 schon privat mit ihrem Ehemann in Österreich vor Ort, nun eben quasi dienstlich. „Wir vier Kollegen aus dem Vorstand des SFCV teilen uns die Trainingslager auf. Diesmal bin ich mit meinem Kollegen Ludger Derijck hier. Zudem ist unser Infomobil mit drei Mitarbeiterinnen vor Ort." Die Geschäftsstelle des SFCV in Gelsenkirchen bleibt in dieser Zeit geschlossen.
Und zu tun gibt es immer etwas. Zum Beispiel habe man zusammen mit der Abteilung Fanbelange des S04 zwei Fanbusse für das Testspiel gegen Kopenhagen in Kufstein begleitet. Illburger: „In einem Bus saßen wir, in dem anderen die Abteilung Fanbelange.“
Die Fans, die hier sind, freuen sich alle auf die neue Saison
Melanie Illburger
Die Stimmung sei ähnlich gut wie im Vorjahr. Von Trübsal blasen könne keine Rede sein. „Die Fans, die hier sind, freuen sich alle auf die neue Saison. Viele kennen sich ja auch schon seit Jahren.“ Dass es diesmal mit insgesamt 600 bis 1.000 (viele Anhänger bleiben nicht die ganze Woche über dort) etwa die Hälfte weniger als als vor einem Jahr sind, führt sie auf die kurzfristige Terminierung nach dem Abstieg zurück. „Da blieb wenig Zeit zum Planen. Wir haben ja alle gehofft, dass wir in der Bundesliga bleiben“, so Illburger. Außerdem liegt der Termin sehr früh.
Auch sonst habe der Verein bislang ein tolles Programm geboten. Das eigentliche Highlight aus Fansicht stehe mit der „Blau-Weißen Nacht“ aber am Donnerstag ohnehin noch bevor. „Darauf freuen sich immer die meisten Fans besonders“, weiß Illburger. Zwar würden die Spieler auch nach dem Training gerne für Fotos und Autogramme zur Verfügung stehen, aber der Zeitplan sei natürlich eng getaktet. Deswegen sei es toll, wenn man dann mal ein wenig länger Zeit dafür habe.
Gefeiert wird hoch oben auf dem Berg im Bergrestaurant der Wildkogelbahn in Neukirchen am Großvenediger. Nach einem bunten Rahmenprogramm werden ab ca. 20.30 Uhr die Spieler eintreffen. „Und am Sonntagmorgen geht es dann nach dem vorherigen Besuch des Testspiels gegen Gornik Zabrze am Samstag wieder nach Hause“, sagt Illburger. Schließlich ist nicht ewig Urlaub.