Für den VfB und für Benedikt Höwedes.
Tja, in der Veltins-Arena ist immer was los. Da kracht es mal hier und mal dort, auch ohne Stefan Raab. Am Ende steht ein ansehnlicher 3:1-Erfolg. Die Niederlage der Bayern wurde von den Revierklubs dankend angenommen. Dortmund und Schalke nun punktgleich mit den Süddeutschen an der Tabellenspitze. Satte sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Europa League Platz. Das ist mal 'ne Hausnummer!
Bei den Königsblauen war es ein Start nach Maß. Drei Minuten war die Rückrunde für die Knappen alt und schon rappelte es im Karton. Joel „Jimmy“ Matip netzt, nach einem Eckball, freistehend ein. Die Vorarbeit lieferte Benedikt Höwedes. Die Stuttgarter Abwehr im Tiefschlaf, deren Schnarchen war noch bis in die letzte Ecke des Stadions zu hören. Schalke hingegen weiter wie ein ICE. Vollgas nach vorne. Das eigentliche 2:0 fällt durch Klaas-Jan Huntelaar, wird aber wegen Tomatenanfalls des Schiri-Assis nicht gegeben – des Kaisers neues Abseits.
Danach hat’s richtig gescheppert. Benedikt Höwedes und Eisenschädel Marco Höger knallen mit den Köpfen zusammen. Höger hält sich kurz die Rübe und macht dann weiter. Die Birne von Capitano Höwedes ist allerdings hin und muss geflickt werden. Sein rechtes Auge schwoll sehr an und er musste kurz vor der Halbzeit das Spiel abbrechen. Mit dreifachem Jochbeinbruch ging es ins Krankenhaus. Höwedes wird am Montagvormittag operiert und bekommt drei Metallplatten ins Gesicht – Robocop lässt grüßen. Der Abwehrchef hofft nach drei bis vier Wochen mit einer speziellen Maske wieder ins Training einsteigen zu können. Was denkst du denn da als Schalker? Erstmal natürlich wünscht man sich eine gute und schnelle Genesung für Benedikt.
Aber beim zweiten Atemzug kommt einem der Gedanke: „Nich schon wieder einer kaputt…“ – Wir verlieren immer mehr Stammspieler. Jones ist lange gesperrt, weil er eine dumme Aktion macht. Holtby ist kaputt, weil er nach Verletzung scheinbar zu früh wieder eingestiegen ist. Jefferson Farfan ist erst verletzt, dann (noch) nicht fit und scheinbar hat er Übergewicht. Soll sich auch lustlos beim Aufbautraining zeigen. Nun noch Höwedes im Arsch. Da kannse nur 'nen Hals kriegen.
Jedoch muss man dem gesamten Team ein großes Kompliment machen. Als Fan entwickelt man das Gefühl, eine Einheit auf dem Platz zu sehen. Die Jungs kämpfen, rackern und ackern über’s Berger Feld – ein Genuß für jeden Schalke-Fan. Ganz besonders auffällig ist Kyriakos Papadopoulos! Papa hat schon irgendwie ein bisschen was vom Rasenmähermann. Da freut es einen Anhänger umso mehr, dass seine tolle Leistung in einem schönen Treffer gipfelte. Nach einer Ecke markiert er das 2:0. Der Schalker Gyrospanzer schraubte sich hoch und köpfte über Torwart Sven Ulreich hinweg ins Tor. Danach Zauberfußball. Jürgen Bergener kommentierte das Spiel für die ARD-Sportschau und merkte an, was sich jeder dachte. Es war nämlich der „schönste Spielzug dieser Bundesligasaison“ – Julian Draxler haut sich dazwischen und bringt den Ball zu Ciprian Marica, der direkt zu Raúl, der wiederum passt zu Klaas-Jan Huntelaar und der direkt wieder auf den freigelaufenen Draxler. Peng, pong, ping, pong, peng – Toooor!
Das 3:1 von Okazaki trübte dann noch ein wenig die Laune von Lars Unnerstall. Am Ende galt es einen eindrucksvollen Sieg festzuhalten. Schalke 04 mit einer kleinen Duftmarke in Richtung Platz 1. Trotzdem bleiben die Knappen bescheiden und schauen nur kurz aus dem Fenster. Nächsten Samstag geht es um 18:30 Uhr zu Prinz Poldi und seine Jungs vom Effzeh...