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Schalke: "Papa" Rafinha in Brasilien
Krstajic hatte Glück im Unglück

Schalke: "Papa" Rafinha in Brasilien
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Jefferson Farfan staunte über das Tor von Kevin Kuranyi, Mladen Krstajic über den Anflug von Kevin-Prince Boateng, Marcelo Bordon über die nicht passenden Manschetten an der gebrochenen Hand und Rafinha über vier freie Tage.

Die Schalker Splitter nach dem 1:1 im Revierderby gegen Borussia Dortmund.

„Dortmund macht mit dem ersten Schuss auf unser Tor den Ausgleich. Das kann doch nicht wahr sein“, stöhnte Gerald Asamoah nach dem Abpfiff. „Wir haben doch gut angefangen und sind durch Kevins Supertor verdient in Führung gegangen. Wenn wir danach das zweite Ding machen, ist das Spiel für uns entschieden“, ärgerte sich der Stürmer.

„Wir sind mit dem ersten Torschuss einfach bestraft worden“, meinte auch Heiko Westermann. „Das spiegelt die gesamte Saison wider. Wir haben nicht das Glück, das wir bräuchten, um den Anschluss nach oben herzustellen.“

Wolfgang Stark leitete die Partie weitestgehend souverän. Nur beim Foul von Kevin-Prince Boateng an Mladen Krstajic drückte er nach Meinung der Schalker ein Auge zu viel zu. „Ich habe mir die Szene noch einmal auf Video angeschaut. Ich hatte zuvor das Foul von Sebastian Kehl an Jermaine Jones abgepfiffen, ehe das passierte. Für mich war eine Verwarnung die richtige Bestrafung“, erklärte der FIFA-Schiedsrichter.

Jermaine Jones überraschte mit einer merkwürdigen Deutung Schalkes sportlicher Lage. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen und müssen uns jetzt auf Frankfurt konzentrieren. Das sind die Mannschaften, die wir nach unserem Anspruch schlagen müssen“, erklärte der Kämpfertyp.

Dass Fred Rutten und Andreas Müller so unter Beschuss stehen, ist für Westermann ein Unding. „Wir stehen voll hinter dem Trainer und dem Manager. Wenn wir hier in Ruhe arbeiten können, dann wird die Missstimmung auch wieder aufhören“, stellte der Nationalspieler fest.

Mladen Krstajic hatte Glück im Unglück. Der Serbe erlitt nach der rüden Attacke von Kevin-Prince Boateng eine Weichteilverletzung (Muskeln, Bindegewebe), die seine Auswechslung bereits in der zehnten Minute notwendig machte. Eine Knöchelblessur lag jedoch nicht vor. Krstajic kann froh sein, dass sein linkes Bein frei beweglich war, sonst wäre die Verletzung nach Einschätzung von S04-Doc Bernd Brexendorf schwerwiegender ausgefallen.Wie lange der 34-Jährige ausfallen wird, steht noch nicht fest.

Ob er seinen Besuch am Dienstag beim Schalker Fan-Stammtisch wahrnehmen kann, ist ebenfso fraglich.

Rafinha im Vaterglück. Fünf Tage nach der Geburt von Töchterchen Marie-Luiza darf der frisch gebackene Papa sein Baby erstmals in den Armen halten. Der Brasilianer durfte am gestrigen Samstag in seine Heimat nach Coritiba reisen. „Ich hätte mir sehr gewünscht, meiner kleinen Tochter einen Sieg mitzubringen“, sagte Rafinha nach dem 1:1 gegen Dortmund. Am kommenden Dienstag kehrt er nach Deutschland zurück und wird am Mittwoch wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen.

Marcelo Bordon trainerte am Samstag zwar wieder voll mit. Seinen Einsatz im Revierderby aber musste der S04.Kapitän am Freitagvormittag schweren Herzens absagen. „Training ist etwas anderes als ein Spiel. Ich wäre sehr gerne dabei gewesen, aber das Risiko war zu groß gewesen“, erklärte Bordon. Der Brasilianer probierte bis zuletzt verschiedene Schienen an seiner gebrochenen linken Hand, doch die optimale Lösung fand sich nicht.

Ob es am kommenden Samstag in Frankfurt zum Einsatz reichen wird, mochte er gestern noch nicht sagen. „Ich hoffe, aber die Hand ist noch etwas geschwollen. Wir werden in der Woche weitere Untersuchungen machen und dann entscheiden, ob es geht.“

Benedikt Höwedes war nach dem Abpfiff gefrustet. Als Kind des Reviers tut eine gefühlte Niederlage gegen Dortmund doppelt weh. „Wir wollten unbedingt die drei Punkte zuhause behalten und sind natürlich nicht zufrieden. Am Ende hat die Kraft gefehlt, um das Tempo hoch zu halten. Das ist enttäuschend, aber wir werden uns auch von diesem Rückschlag nicht unterkriegen lassen“, gab sich der Youngster kämpferisch.

Beim Gegentor sah die gesamte Schalker Deckung schlecht aus. Da nahm sich „Benny“ bewusst nicht aus der Verantwortung. „Es war ein ziemliches Gewurschtel, doch wir hätten den Ball sicher viel früher aus der Gefahrenzone befördern müssen“, gab Höwedes zu.

Nachgefragt

Jefferson Farfan, war das eine gefühlte Niederlage? Das kann man so sagen. Uns fehlten ja nur zehn Minuten, um den Sieg perfekt zu machen.

Woran liegt es denn, dass Schalke nicht konsequent zu Ende spielt?

Ich denke, dass man nicht über 90 Minuten ein Tempo gehen kann. Das ist normal. In der ersten Halbzeit haben wir alles nach vorne geworfen und die Führung erzielt. Das war verdient. In der zweiten Halbzeit hatten wir gute Möglichkeiten, das Ergebnis zu erhöhen, aber leider hat es nicht mit dem zweiten Treffer geklappt.

Was sagen Sie zum Tor von Kevin Kuranyi?

Das war eine tolle Aktion. Kevin ist ein echter Torjäger. Er taucht manchmal völlig überraschend im Strafraum auf, wenn keiner mit ihm rechnet. Das hat er am Freitag klasse gemacht. Ich hoffe, das wird ihm weiter Auftrieb geben.

Nach dem verpassten Dreier gegen Dortmund rücken die Ziele in immer weitere Ferne. Glauben Sie noch an den Einzug ins internationale Geschäft?

Ja, wir wollen auf jeden Fall weiter nach vorne kommen. Das muss unser Ziel sein. Ob es am Ende reichen wird, kann ich jetzt nicht sagen, aber dafür arbeiten wir jeden Tag hart.

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