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Schalke: Juliane Werding schickt Schalker nach Hause
Am Tag, als Mimoun Azaouagh traf

Schalke: Juliane Werding schickt Schalker nach Hause
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Bei der Suche nach Gründen für die 1:2-Niederlage in Bochum stellten sich die Schalker Spieler nicht viel einfallsreicher an, als zuvor auf dem Platz.

Und zum Schluss wurden sie auch noch von Juliane Werding besungen.

"Wir hatten einen guten Start, doch nach dem 1:0 hätten wir mehr Druck und das zweite Tor machen müssen", ärgerte sich Mladen Krstajic. "In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig für den Sieg gegeben", merkte der Ersatzkapitän selbstkritisch an.

"Wir haben das Spiel ordentlich begonnen, hatten die Kontrolle über das Geschehen", sah es auch Fred Rutten so. "Dann aber haben wir nicht sachlich agiert. Wenn es so kurz vor der Pause 1:0 steht, muss man diese Führung auch mit in die Kabine nehmen", sah der S04-Coach den Knackpunkt der Partie im Ausgleich durch Mimoun Azaouagh. "In der zweiten Hälfte war es von unserer Seite keine gute Partie mehr. Nach dem Rückstand habe ich durch die Einwechslungen noch mal den Druck erhöhen wollen. Christian Pander sollte durch Flanken für Gefahr sorgen, aber es hat nicht gereicht", stellte der Holländer ernüchtert fest.

Ivan Rakitic verstand die Welt nicht mehr, warum Schalke die Partie nach dem starken Beginn noch aus der Hand gab. "Für uns lief es doch nach Plan, doch das blöde 1:1 hat alles über den Haufen geworfen" stöhnte der Kroate. "Diese Niederlage müssen wir jetzt ganz schnell abhaken und uns auf das nächste Match gegen Dortmund konzentrieren."

Orlando Engelaar war nach dem Abpfiff sichtlich bedient. Eigentlich hatte der Niederländer keine große Lust, über die Gründe für die Pleite in Bochum zu plaudern. "Ich weiß auch nicht, warum das passieren konnte", rätselte der 1,97-Meter-Mann. "Mir ist es zu einfach zu sagen, Bochum hat mehr gekämpft und sich deshalb den Sieg verdient", meinte Engelaar, ohne aber die richtigen Gegenargumente zu finden. Auch an der vielleicht zu offensiven Ausrichtung habe es nicht gelegen, warum man wieder enttäuscht nach Hause fahren musste.

Gegentore ärgern Manuel Neuer immer. Wenn sie auch noch so aussehen, als ob er sie hätte verhindern können, wie beim 1:1 durch Mimoun Azaouagh, dann ist es für einen Keeper doppelt bitter. "Ich habe den Schuss erst sehr spät sehen können, da Mladen Krstajic vor mir stand und mir die Sicht versperrte", schilderte Schalkes Nummer eins die Szene, die der Partie eine Wende gab. "Als der Ball dann aufs Tor zuflog, hat er noch die Richtung geändert", meinte Neuer, dass er an dem Treffer nichts machen konnte.

Überhaupt sei der Spielverlauf für Schalke höchst unglücklich gewesen. "Kurz vor der Halbzeit kriegen wir den Ausgleich. Das hätte nicht passieren dürfen", betonte Neuer. "Als wir nach der Pause dann durch Asa die große Chance zur erneuten Führung hatten, dachte ich, wir kriegen die Partie wieder in den Griff. In der ersten Halbzeit haben wir das Geschehen ja zu 80 Prozent bestimmt", meinte der 22-Jährige. "Doch das 2:1 für Bochum hat uns dann das Genick gebrochen. Danach haben wir es nicht mehr geschafft, richtig Druck auf den Gegner aufzubauen."

Obwohl es die Fernsehbilder eindeutig belegten, hielt sich Rutten zur Tätlichkeit von Rafinha bedeckt. "Ich habe auf dem Platz nichts gesehen, deshalb kann ich das auch nicht bewerten", meinte der 46-Jährige clever. Allerdings hatte er eine andere Szene notiert, die allerdings nicht zum Vorteil von Schalke ausgelegt wurde. "Ich habe aber andere Tätlichkeiten bemerkt, zum Beispiel, dass Farfan von hinten in die Beine gegrätscht wurde", betonte Rutten, der vor allem in der ersten Halbzeit an der Seitenlinie mächtig dirigierte. "Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft mich braucht. Wenn man im Mittelfeld so offensiv agiert, dann können in der Defensive schnell Löcher entstehen. Ich wollte helfen, die Organisation zu behalten", erklärte der Fußballlehrer.

"Am Tag, als Conny Kramer starb". Juliane Werding liefert die passende Begleitmusik, als die Schalker Spieler nach dem Duschen von der Kabine in den Mannschaftsbus stiefelten. Dabei störten nur die etwa 50 königsblauen Fans, die bei ihrem "Müller raus" auch noch 75 Minuten nach dem Abpfiff die Tonlage trafen.

Nachgefragt

Halil Altintop, wie ärgerlich ist diese 1:2-Niederlage in Bochum für die Mannschaft?

Sehr! Das musste wirklich nicht sein, denn wir haben früh 1:0 geführt und hatten danach noch gute Chancen, um mit einem zweiten Treffer vielleicht schon für eine Vorentscheidung zu sorgen. Doch dann haben uns die Bochumer vorgemacht, wie man in eine Partie zurückkommt.

Mit Leidenschaft, die Schalke so nicht an den Tag gelegt hat, oder?

Dem kann ich nicht widersprechen. Jeder muss sich kritisch hinterfragen, ob er wirklich alles für den Sieg getan hat.

Die Aufstellung war ungewohnt offensiv. Die falsche Taktik gegen einen um den Klassenerhalt fightenden Gegner?

Das würde ich nicht sagen. Wenn wir das zweite Tor machen, läuft das Spiel sicher ganz anders und alle würden behaupten, es war genau das richtige System.

Nun steht Schalke vor dem großen Revierderby gegen Dortmund noch mehr unter Druck. Wie geht die Truppe damit um?

Wir müssen einfach versuchen, diesen Rückschlag so schnell wie möglich wegzustecken. Leider haben wir es versäumt, in der Tabelle etwas Boden nach oben hin gut zu machen. Das müssen wir gegen Dortmund nachholen und ich bin mir sicher, dass uns das auch gelingen wird.

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