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Für England zählt nur ein Sieg

Gruppe C: Für England zählt nur ein Sieg
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Der Putschversuch ist gescheitert, das Fußball-Mutterland steht nach zwei Wochen voller Hauen und Stechen weiter vor seiner größten WM-Blamage seit 52 Jahren.

England hält vor seinem "Endspiel" gegen Slowenien am Mittwoch in Port Elizabeth (16.00 Uhr/ARD und Sky live) den Atem an: Nur mit einem Sieg können die "Three Lions" das erste Scheitern in einer Gruppenphase seit der Endrunde 1958 in Schweden noch ohne fremde Hilfe verhindern.

Immerhin haben sich die Wogen im Lager des Weltmeisters von 1966 etwas geglättet. Meuterer John Terry, der einige andere Führungsspieler zum Aufstand gegen Teammanager Fabio Capello anstiften wollte und sich in einer spektakulären Pressekonferenz als Spielertrainer aufgeführt hatte, zog kleinlaut den Schwanz ein.


"Ich wollte einfach nur ehrlich sein. Und es war nie meine Absicht, unseren Teammanager zu enttäuschen. Wenn ich irgendjemanden in der Mannschaft verärgert habe, dann möchte ich mich dafür entschuldigen", sagte der Abwehrchef von Meister FC Chelsea und präsentierte sich plötzlich als vorbildlicher Einpeitscher: "Für mich steht nur eine Sache im Vordergrund: Ich will mit England die WM gewinnen. Wir werden in das Spiel gehen, gewinnen und weiterkommen. Wir schaffen es." Die verbale Abstrafung durch Capello nahm Terry, der zudem vehement den Einsatz seines Klubkollegen Joe Cole gefordert hatte, ohne Murren hin. "Es gibt keine Revolution, das war der Fehler eines einzelnen Spielers. John Terry muss aufpassen, was er sagt", meinte Capello und forderte den ehemaligen Kapitän auf, sich ab sofort mit öffentlicher Kritik zurückzuhalten, "Ich respektiere Joe Cole. Er ist einer unserer 23 Spieler im WM-Kader. Aber wir können nicht über einen Spieler sprechen, der auf der Bank sitzt. Man muss auch die Spieler respektieren, die vorher auf dem Platz gestanden haben. Ich muss an die Mannschaft, nicht an einzelne Schicksale denken", sagte Capello. [forum]5847,right[/forum] Terry gab zu, dass er beim Thema Joe Cole "wohl zu weit gegangen" sei. Die zweifelhafte Fürsprache des Abwehrchefs scheint Cole allerdings nicht geschadet zu haben. Der offensive Mittelfeldspieler wird in dem vom deutschen Referee Wolfgang Stark (Ergolding) geleiteten Spiel voraussichtlich für Angreifer Emil Heskey auflaufen.

"Die Meinung der Spieler und alle Nebengeräusche interessieren jetzt nicht mehr. Es geht nur noch um das Spiel und das ist sehr wichtig für England", sagte Capello, der in einer Pressekonferenz in Port Elizabeth am Dienstagabend ein sehr gutes Verhältnis zu den Spielern bestätigte: "Sie folgen mir und sie trainieren gut. Aber wichtig sind nun die Ergebnisse. Wir haben zwar noch nicht verloren, aber auch noch nicht gewonnen." Nun habe man ein echtes Play-off-Spiel. Statt des 4-4-2-Systems, das den Briten bei den beiden Unentschieden gegen die USA (1:1) und Algerien (0:0) sichtbare Schwierigkeiten bereitete, könnte das Team dann im 4-5-1 mit Wayne Rooney als einziger Spitze spielen. Der bislang völlig enttäuschende ManU-Star hat diese Rolle bei Capello nachdrücklich eingefordert.


Glaubt man Sir Alex Ferguson, Teammanager von "Roo" bei Manchester United, brodelt es hinter den Kulissen nicht nur wegen der anhaltenden Taktik-Diskussion munter weiter. "Ich habe mit Wayne Rooney telefoniert. Es gibt sehr große Spannungen im englischen Lager. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft mit den hohen Erwartungen Probleme hat", sagte Sir Alex. Dasselbe befürchtet auch Capello. "Das Problem könnte der Druck sein. Er lähmt die Beine und den Geist. Man spürt, dass die Mannschaft unheimlich unter Druck steht", sagte der 64-Jährige, dem vor allem das bislang fehlende Spieltempo seiner Mannschaft nicht nachvollziehen kann: "Die ganze Mannschaft ist bei dieser WM viel zu langsam. Ich erkenne das Team einfach nicht wieder."

Für die Slowenen könnte es derweil einer der größten Tage in der noch jungen Geschichte des Landes werden. Das Team von Trainer Matjaz Kek führt die Tabelle der Gruppe C mit vier Punkten vor den USA, England (je 2) und Algerien (1) an und stünde schon mit einem Unentschieden erstmals in einer WM-K.o.-Runde. Entsprechend überschwängliche Worte wählte Kek: "Dies ist ein historische Spiel für ganz Slowenien."

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