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WM: Tshabalala
Kleiner Mann ganz groß

WM: Premierenschütze Tshabalala stellt sich vor
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Achtung, Zungenbrecher: Ein Mann mit dem für deutsche Ohren äußerst gewöhnungsbedürftigen Namen Lawrence Siphiwe Tshabalala hat das erste Tor bei der WM 2010 erzielt.

Der 25 Jahre alte Offensivspieler traf am Freitag beim 1:1 im Eröffnungsspiel im Soccer-City-Stadion gegen Mexiko in der 55. Minute zum zwischenzeitlichen 1:0 - und stürzte damit ein ganzes Land, ja den ganzen Schwarzen Kontinent vorübergehend in Ekstase.

"Wir haben in diesem Spiel gut aufgetankt, uns Selbstbewusstsein für das weitere Turnier geholt. Jetzt denken wir nur an unser nächstes Spiel", sagte Tshabalala nach der Partie mit Blick auf den kommenden Gegner Uruguay.

Für Tshabalala war die Begegnung ein echtes Heimspiel: Er ist im Johannesburger Stadtteil Soweto geboren und verdient dort seit 2007 beim elfmaligen Meister Kaizer Chiefs sein Geld. Er debütierte am 14. Januar 2006 gegen Ägypten im Trikot der Bafana Bafana und bestritt gegen Mexiko bereits sein 49. Länderspiel. Das Tor, mit dem er Geschichte schrieb, war sein sechstes für Südafrika.


Noch vor einigen Monaten durfte Tshabalala noch nicht einmal von einer WM-Teilnahme träumen. Unter Trainer Joel Santana war er raus aus dem Team. Erst als Carlos Alberto Parreira, der ihn für Bafana Bafana entdeckt hatte, im Oktober 2009 die Auswahl wieder übernahm, kehrte Tshabalala zurück. "Wir in Brasilien mögen Spieler, die etwas am Ball können. Manchmal wird das nicht honoriert. Wir tun das, und deswegen ist Tshabalala dabei", sagte Parreira.

Ob Santana Tshabalala schlicht übersehen hat? Schließlich ist der nur 1,70 m groß. Seine Reaktivierung kam aber auch aus einem anderen Grund unerwartet. Bei den Chiefs hatte er eine durchwachsene Saison, war nur Ergänzungsspieler - auch wegen einiger Verletzungen. "Jetzt bin ich aber in der Form meines Lebens", sagte er vor der WM, und vergaß nicht, Parreira zu danken: "Jetzt ein Schlüsselspieler zu sein, bedeutet mir viel. Ich bin froh, dass er an mich glaubte".

Seine Geschichte gleicht einem modernen Märchen. Er wuchs in einer Großfamilie auf, im Haus seiner Großeltern. Bis sein Talent entdeckt wurde, kickte er auf unbefestigten Straßen in Soweto. "Ich bin froh, dass ich in den Townships groß geworden bin. Ich habe dort viel gelernt. Nicht nur über Fußball, auch übers Leben", sagte er.

Experten trauen Tshabalala zu, dass er bald den Sprung nach Europa schafft. Am liebsten, so bekannte der auf dem Platz so quirlige Kicker, "lege ich aber die Beine auf dem Sofa hoch".

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