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Lille - Bayern 1:0 (1:0)
Erst souverän, dann wackelig

Champions League: Bayern mühen sich zum Sieg in Lille
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Bayern München ist in der Champions League trotz einer schwachen Leistung durch ein 1:0 beim französischen Außenseiter OSC Lille wieder auf Kurs.

Im dritten Gruppenspiel der Königsklasse gelang dem deutschen Rekordmeister der einkalkulierte, aber äußerst mühsame Sieg. Die Münchner, die nach dem 1:3 gegen Bate Borissow vor drei Wochen bereits ein wenig unter Druck geraten waren, verbesserten sich dank des Treffers von Thomas Müller (20., Foulelfmeter) in der Gruppe F auf sechs Punkte. Lille, das nach der dritten Niederlage praktisch chancenlos ist, kommt in zwei Wochen zum Rückspiel nach München.

OSC Lille: Landreau - Sidibe, Beria, Chedjou, Digne - Balmont, Pedretti (90. Rozehnal), Martin - Kalou (56. Payet), De Melo, Roux (77. Mendes). FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Badstuber - Schweinsteiger, Martínez - Thomas Müller (84. Alaba), Toni Kroos (81. Luiz Gustavo), Ribery (46. Shaqiri) - Mandzukic. Schiedsrichter: Martin Atkinson (England) Tor: 0:1 Thomas Müller (20., Foulelfmeter) Gelbe Karten: Sidibe, Pedretti (2), Digne (2) - Boateng, Martínez, Mandzukic, Shaqiri, Schweinsteiger Zuschauer: 49.000

Müller steuerte den FC Bayern vor 49.000 Zuschauern im Grande Stade Metropole von Lille ausgerechnet durch einen Elfmeter wieder in Richtung Achtelfinale in der Champions League. Nachdem die Münchner im verlorenen Finale im Mai (Arjen Robben) sowie danach im ersten Gruppenspiel gegen den FC Valencia (Mario Mandzukic) ihren beiden letzten Strafstöße während eines Spiels der Königsklasse verschossen hatten, blieb der derzeit bestens aufgelegte Nationalspieler unbeeindruckt. Abgebrüht verlud er Torhüter Mickael Landreau.

Überzeugen konnten die in der Bundesliga so souveränen und bisweilen glanzvollen Münchner aber in der Champions League erneut nicht. Torchancen gab es so gut wie keine, und so war es ein wenig Glück, dass Schiedsrichter Martin Atkinson (England) in der 19. Minute nach einem eher harmlosen Schubser gegen Philipp Lahm auf Elfmeter entschied.

Zumindest die Bayern-Fans fackeln nicht lange

"Natürlich war das gefährlich, aber auch solchen Spiele muss man mal gewinnen. Die Mannschaft hat nicht so gut gespielt, das war ein Arbeitssieg. Aber man muss sich auch mal mit so einer Leistung zufrieden sein", sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes: "Wichtig ist, dass man auch solche Spiele gewinnt."

Er schickte im nagelneuen, für die EM 2016 errichteten Grande Stade Metropole jene Anfangsformation auf das Spielfeld, die beim überzeugenden 5:0 am vergangenen Samstag gegen Fortuna Düsseldorf den Grundstein zum Bundesliga-Startrekord (acht Siege) gelegt hatte. Ausnahme: Für Luiz Gustavo lief zunächst Javi Martinez in der 282 Millionen Euro teuren Arena mit verschließbarem Dach auf.

Das Dach war diesmal freilich offen, was den Abzug des Rauchs erleichterte, den Anhänger des FC Bayern mit zahlreichen "Bengalos" verursacht hatten. Die lautstarken Fans von Lille konterten mit Pfiffen gegen Franck Ribéry, der in der Jugend das Internat von OSC besucht hatte. Der Franzose ließ sich davon kaum beeindrucken, war hochmotiviert und konnte meist nur durch Fouls gebremst werden. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil ihm seine Gegenspieler regelmäßig in die Beine gefahren waren, blieb er nach der Pause in der Kabine, Xherdan Shaquiri kam.

Torchancen gab es nur wenige

Defensiv waren die Münchner zunächst kaum gefordert, gegen den französischen Meisterschafts-Dritten der vergangenen Saison hatten sie allerdings auch nicht so viele Spielanteile wie sonst, dem Tor der "Doggen" kamen sie selten gefährlich nahe. Lille, derzeit nur Elfter der Ligue 1, setzte anfangs gegen feldüberlegene Münchner auf auf Konter, stellte sich dabei allerdings ebenso ungeschickt an wie Abwehrspieler Lucas Digne, der den nach vorne gestürmten Lahm im Strafraum umschubste und dadurch den Elfmeter verursachte.

Lille bemühte sich anschließend mit Verve, so zügig wie möglich den Ausgleichstreffer zu erzielen. Dabei offenbarte der französische Double-Gewinner von 2011 gleich mehrfach, warum er in der heimischen Liga derzeit nicht gut dasteht - und von seinen vorangegangenen 14 Heimspielen in der Champions League nur drei gewonnen hatte. Lille agierte oft zu ungenau und überhastet, bisweilen auch zum Glück der Bayern, die defensiv nicht immer gut standen - vor allem in der zweiten Halbzeit, als das Spiel sehr ausgeglichen war.

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