Beim 20:25 (9:14) gegen den Olympia-Dritten Spanien kassierte die DHB-Auswahl in Innsbruck ihre insgesamt dritte Niederlage und bleibt Schlusslicht der Gruppe 2. Mit 1:7 Punkten ist für die deutsche Mannschaft somit auch das Platzierungsspiel am Samstag in Wien außer Reichweite. Die Spanier wahrten durch den Erfolg dagegen ihre Chance auf den Halbfinaleinzug.
Gegen den Weltmeister von 2005 war das Team von Bundestrainer Heiner Brand über weite Strecken chancenlos. Vor allem im Angriff bot die deutsche Mannschaft eine enttäuschende Leistung. Bei einer insgesamt indiskutablen Torausbeute war Uwe Gensheimer mit fünf Toren noch der beste Werfer.
"Der Körper hat bei einigen nicht mehr mitgespielt. Wenn man nicht voll bei Kräften ist, treten Mängel noch verstärkt auf. Bei einigen fehlte der letzte Kick, weil sie einfach müde waren", sagte Heiner Brand und schob nach: "Die wollten schon. Die Bereitschaft zu gewinnen war auch heute da." Nach dem Aufwärtstrend der Partien gegen Rekord-Europameister Schweden (30:29) und Weltmeister Frankreich (22:24) häuften sich gegen Spanien wieder die Fehler. In der Abwehr kassierte die DHB-Auswahl gegen die ebenfalls nicht sicheren Iberer zu viele leichte Tore, im Angriff wurde der Ball zu häufig fahrlässig aus der Hand gegeben. Die Trefferquote lag in der ersten Spielhälfte gerade einmal bei 43 Prozent.
So dominierten die Südeuropäer die Partie von Beginn und erarbeiteten sich schnell einen komfortablen Vorsprung, ohne dabei zu glänzen. In den ersten 18 Minuten gelangen dem DHB-Team lediglich vier Treffer, sodass der Rückstand zu diesem Zeitpunkt bereits vier Tore betrug (4:8). Bis zur Halbzeit erhöhte sich die spanische Führung sogar auf fünf Tore.
Auch nach der Pause blieb zunächst Spanien am Drücker und kam schnell zur 17:10-Führung. Erst danach fing sich die Brand-Truppe ein wenig und hielt den Rückstand zumindest in Grenzen. Im Tor konnte sich dabei Schlussmann Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) mehrfach auszeichnen, der im zweiten Durchgang für den etwas glücklosen Johannes Bitter (HSV Hamburg) kam.
In einer weiteren Partie der Gruppe 2 setzte sich Titelfavorit Frankreich trotz Halbzeit-Rückstands am Ende souverän mit 37:28 (17: 18) gegen Slowenien durch. Am Abend trifft zudem das bislang ungeschlagene Polen auf Tschechien, das am Donnerstag (16.30 Uhr/live im ZDF) letzter Gegner der deutschen Mannschaft ist.