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US-Tour ohne Woods und mit Sorgen

Golf: US-Tour startet ohne Woods und mit Sorgen
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Wenn die PGA Tour in die Saison startet, ist der Star nicht dabei: Das Fehlen des nach seinen Skandalen abgetauchten Tiger Woods bereitet der Branche Sorgen.

"Ich würde nicht gerade behaupten, dass alles in Ordnung ist", sagte Tom Finchem. Der Chef der US-PGA-Tour war sichtlich bemüht, das Ausmaß der Tiger-Abstinenz zu verniedlichen, musste aber einräumen: "Wir befinden uns in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten. Es ist schwerer, etwas zu verkaufen. Und wenn dann die Nummer eins fehlt, ist das nicht gerade positiv."

Die meistgestellte Frage im US-Golf lautet daher zwangsläufig: "Wann kehrt der Tiger zurück?" Die Antwort kennt niemand, wohl nicht einmal Woods selbst. Vermutet wird, dass der wohl beste Golfer aller Zeiten beim US Masters Anfang April wieder an den Abschlag geht. Gerüchteweise hat sich Woods seit Beginn der Skandale Ende November auch deshalb nicht mehr öffentlich blicken lassen, weil er sich nach Schlägen seiner schwedischen Ehefrau Elin mit einem Golfschläger einer Schönheits-Operation unterzogen haben soll. Diese habe ihren Mann an jenem Abend mit Gerüchten über seine angeblichen Affären konfrontiert und danach mit dem Golfschläger verletzt. Dabei soll Woods zwei Zähne verloren und sich eine Schnittwunde in der Wange zugezogen haben.

Elin Woods hat mit den beiden gemeinsamen Kindern Sam Alexis und Charlie Axel inzwischen das gemeinsame Haus verlassen, war in ihre schwedische Heimat zurückgekehrt und will offenbar die Scheidung einreichen.

Unabhängig vom weiteren Ausgang der Ehekrise hat der Ruf von Tiger Woods sehr gelitten. Als Folge dessen sind dem ersten Milliardär der Sportgeschichte bereits zwei Sponsoren abgesprungen. Nach dem Technologiekonzenr Accenture kündigte auch der US-Telefonriese AT&T das Vertragsverhältnis. Der Uhrenhersteller TAG Heuer und der Rasierklingen-Riese Gillette legten ihre Kampagnen mit dem Weltranglistenersten mit Hinweis auf die von Woods selbst angekündigte Turnierpause bis auf Weiteres auf Eis.

Nachdem bereits 2009 nach dem Rückzug von Sponsoren einige Turniere vom Kalender gestrichen werden mussten, droht in diesem Jahr das gleiche Schicksal. Geplant sind 46 Turniere, bei denen insgesamt knapp 278 Millionen Dollar an Preisgeld ausgeschüttet werden. Und gerade in diesem schwierigen Umfeld wäre die Anwesenheit eines "sauberen" Tiger Woods von enormer Bedeutung gewesen. Unklar ist, wie die auf der Tour engagierten Geldgeber auf die anhaltenden Enthüllungen um Tiger Woods reagieren werden. Die Fernsehquoten werden in der Tiger-losen Zeit wohl wieder deutlich sinken. Dies war bereits im vergangenen Jahr der Fall, als der 14-malige Major-Gewinner Woods wegen einer Knieoperation monatelang ausgefallen war. Die TV-Quoten fielen teilweise um bis zu 50 Prozent, die Kosten für Werbezeiten fielen in den Keller.

Tim Finchem verweist dennoch auf eine spielstarke Tour. "Es wird ohne unsere Nummer eins nicht das gleiche Niveau sein, aber diese düsteren Zeiten werden vorbeigehen", sagte der Tour-Boss.

Seine erste Saison auf der US-Tour wird Aufsteiger Rory McIlroy bestreiten. Der erst 20 Jahre alte Nordire ist der jüngste Top-10-Spieler aller Zeiten und belegte in der abschließenden europäischen Geldrangliste Platz zwei vor dem deutschen Shootingstar Martin Kaymer (Mettmann). Weitere "junge Wilde" sind Japans Ryo Ishikawa und US-Tour-Neuling Rickie Fowler.

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