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Westfalenliga 2
Kuriose Szenen kurz vor Abpfiff - das sagen die Trainer

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Ohne Gegenwehr fand der Ball am Samstag den Weg ins Tor.
Ohne Gegenwehr fand der Ball am Samstag den Weg ins Tor. Foto: Frank Oppitz
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Wenige Minuten vor Abpfiff sah im Spiel zwischen dem Holzwickeder SC und dem RSV Meinerzhagen alles nach einem 3:0 aus. Zwei kuriose Szenen später stand es plötzlich 4:1.

Durchaus ambitioniert war der Tabellenfünfte RSV Meinerzhagen aus dem Sauerland zum Gastspiel im Kreis Unna gereist. Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in Serie schien der Tabellenführer Holzwickeder SC für den RSV ein Gegner auf Augenhöhe zu sein. Am Ende setze es aber eine 1:4-Niederlage für die Gäste, die sich damit aus dem Aufstiegsrennen verabschiedeten.

"Unser Matchplan ist nur bedingt aufgegangen. Wir wollten tief aufbauen, den HSC locken und dann eventuell lange Bälle spielen. Holzwickede hat das aber schnell durchschaut und clever gelöst. Uns ist dann selber nicht mehr viel eingefallen. Vor der Halbzeit gehen wir auch noch unglücklich in Rückstand (41.), vergeben im direkten Gegenzug unsere Chance auf den Ausgleich. Mit dem 2:0 vom HSC (65.) habe ich dann das Gefühl gehabt, dass wir nicht mehr an einen Sieg glauben. Dementsprechend war das Spiel dann eigentlich erledigt - bis auf das Kuriosum am Schluss mit dem 4:0 und dem 4:1", fasste Spielertrainer Raphael Gräßer den Spielverlauf zusammen.

Tatsächlich sahen die 253 Zuschauer im Stadion in Holzwickede kurz vor Abschluss eine ungewöhnliche Szenenabfolge. Alles begann damit, dass RSV-Verteidiger Sandro Steglich, wohl nach einem Pressschlag, angeschlagen an der eigenen Strafraumkante liegen blieb. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie jedoch nicht, sondern ließ weiterspielen. "Ich selber hatte da eigentlich schon abgeschaltet", gibt Rechtsverteidiger Gräßer zu. Nach einigem hin- und her landete die Kugel aber an der Latte des Meinerzhagener Tors und prallte von dort zurück ins Feld.

Nun gingen wohl fast alle Spieler davon aus, dass der Unparteiische das Spiel unterbrechen oder ein Spieler den Ball ins Aus klären würde. Holzwickede-Stürmer Uzun jedoch, dem der Abpraller vor die Füße fiel, brachte den Ball nach kurzem Zögern im Netz unter (88.). Sehr zum Ungemach von Meinerzhagen-Keeper Wroblewski, der sich vehement beschwerte und dafür die gelbe Karte sah.

Eine sehr faire Aktion.

Raphael Gräßer zum 1:4

"Wenn der erste reingeht, dann stehts 4:0 und wir müssen uns vorwerfen, das nicht besser gelöst zu haben. Nach dem Lattentreffer ist die Szene eigentlich tot und dann hätte man den Ball, meiner Meinung nach, einfach ins Aus schießen können", beschreibt Gräßer seine Sicht der unglücklichen Szene.

Obwohl Uzun mit dem 4:0 einen Dreierpack schnürte - und das als Joker - konnte auch er sich nicht wirklich über den Treffer freuen. Vielmehr beschloss die ganze Mannschaft des HSC, dass die Szene unfair gewesen war und ließ, sehr zur Verwunderung der Zuschauer, den gegnerischen Stürmer nach Wiederanpfiff ohne Gegenwehr passieren. Den Ehrentreffer für den RSV Meinerzhagen erzielte Raphael Schwarzer (90.). "Eine sehr faire Aktion", befand der Sauerländer Coach.

"Letztendlich ist es so, dass das Spiel erst unterbrochen ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Wenn die Jungs das auf dem Platz so für sich regeln, dann respektiert man das als Trainer aber auch. Wir selber haben in dieser Saison leider auch schon Gegentore kassiert, als bei uns ein verletzter Spieler am Boden lag und die gegnerische Mannschaft den Ball nicht rausgespielt hat", zeigte Holzwickede-Trainer Benjamin Hartlieb Verständnis für die Situation und konstatierte daher am Ende, die Partie sei "eigentlich 3:0 ausgegangen."

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