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Ampelkarte nach Henses Schuh-Strip

ASC: Kurioser Platzverweis nach "Schuh-Strip"
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Fußball ist ein einfaches Spiel, aber manchmal doch so kompliziert. Auf 120 Seiten erklärt der Deutsche Fußball-Bund, was erlaubt ist und was nicht.

Regel 4 gibt vor, was ein Fußballer in Sachen Ausrüstung beachten muss. In Deutschland gilt: Barfuß spielen verboten, zumindest unter dem Dach des DFB! Zitat: „Das Spielen ohne Schuhe ist nicht erlaubt und mit indirektem Freistoß zu ahnden.“

Dennis Hense, Abwehrmann beim ASC 09 Dortmund, wurde dieser Paragraph am Sonntag in Mühlhausen zum Verhängnis. Ein Handspiel kurz vor der Pause zog eine Gelbe Karte nach sich, nach rund 50 Minuten sah der Blondschopf die „Ampelkarte“ und konnte duschen gehen. Denn er hatte ohne Fußbekleidung mitgespielt.

Der Pressesprecher des ASC war dabei. „Ich glaube alle Spieler wissen, dass es nicht erlaubt ist. Trotzdem war der Spieler im Moment überrascht, als er runtergestellt wurde. Im Nachhinein war es aber sein Fehler, dem Schiedsrichter kann man wohl keinen Vorwurf machen. Das Blöde ist, dass er den Ball von unserem eigenen Mann bekommen hat. Dennis war gefoult worden – deshalb fehlte auch der Schuh - und wir hatten einen Freistoß vor dem eigenen Strafraum. Er wird von seinem eigenen Mannschaftskameraden angespielt, was soll er da machen?“, fragt sich Thorsten Casper.

Schiri Wolske: "Habe unsportliches Verhalten geahndet"

Für den Unparteiischen war der Sachverhalt aber ein bisschen anders zu bewerten: „Er hat den Platzverweis nicht deshalb bekommen, weil er den Ball barfuß gespielt hat, sondern wegen unsportlichen Verhaltens“, klärt Schiedsrichter Eric Wolske auf. Der Bochumer Referee erklärt seine Sicht des kuriosen Vorgangs: „Der Spieler hatte den Schuh verloren und ich habe ihn dann in einer Unterbrechung aufgefordert, ihn wieder anzuziehen. Die Akteure sind verpflichtet, ihre Ausrüstung zu vervollständigen. Dieser Aufforderung ist der Spieler aber nicht nach gekommen, er wollte mit dem Schuh in der Hand weiterspielen und machte auch nach ein oder zwei Minuten noch keine Anstalten, rauszugehen und den Schuh wieder anzuziehen. Das habe ich als Unsportlichkeit gewertet und deshalb die zweite Verwarnung ausgesprochen.“

Zwar ist das Verlieren des Stiefels an sich nicht strafbar, das Spielen ohne „Treter“ aber schon. Wolske klärt auf: „Wenn ein Spieler bei einem Schuss den Schuh verliert, ist das kein Problem. Spielt er den Ball ohne Schuh, gibt es einen indirekten Freistoß für den Gegner. Ich habe aber, wie gesagt, das unsportliche Verhalten geahndet.“

Mittlerweile kann man bei den siegreichen Gästen auch schon etwas über den Vorfall schmunzeln: „Mühlhausen war ja auch schon zu zehnt, deshalb gab es da kein großes Theater“, berichtet Casper.

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