Mit 35 Punkten steht der SSV Jeddeloh II aktuell auf dem vierten Rang der Regionalliga Nord - zwölf Punkte hinter dem VfB Lübeck. Doch im Aufstiegskampf hat der Klub aus dem Dorf Nähe Oldenburg aufgegeben. Der Nord-Regionalligist wird keinen Lizenzantrag für die 3. Liga stellen.
"Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, werden wir uns mit dem Prozedere für den Lizenzantrag für die 3. Liga nicht befassen“, erklärte Jeddeloh-II-Geschäftsführer Sport Gerhard Meyer gegenüber der Nordwest-Zeitung. Dabei geht es nicht nur um die fehlenden zwölf Punkte auf den ersten Platz, sondern auch darum, dass dem Verein die nötige Infrastruktur für die 3. Liga fehlt.
In die 53acht-Arena passen nur 2.000 Zuschauer, gefordert ist hingegen eine Kapazität von mindestens 5.000 Plätzen. Ein weiteres, großes Problem ist der Etat: „Wir müssten unseren aktuellen Etat also verachtfachen“, sagt Meyer weiter. Aktuell liegt dieser bei etwa 400.000 Euro.
Angesichts dessen sind die Leistungen der Mannschaft und von Trainer Björn Lindemann umso beeindruckender. Der ehemalige Profi von Hannover 96, Paderborn oder dem VfL Osnabrück hatte 2019 seine Karriere in Jeddeloh II beendet und im Sommer das Amt vom ehemaligen Schalke-Keeper und Duisburg-Trainer Oliver Reck übernommen.
In der Regionalliga West gab es in den vergangenen Jahren nur einen einzigen Meister, der nach dem Titelgewinn auf den Aufstieg in die 3. Liga verzichten musste. Der SV Rödinghausen hätte als Tabellenerster nach dem Abbruch wegen Corona in der Saison 19/20 aufsteigen dürfen, stattdessen rückte der SC Verl nach, der seinen Platz in der 3. Liga seither nicht mehr abgegeben hat.