Nach dem 5:2 von Noah Salau brachen im WSV-Lager acht Minuten vor Ende des Niederrheinpokal-Halbfinals gegen den MSV endgültig alle Dämme. Ausgerechnet der Wuppertaler Verteidiger, der sein Team durch sein unglückliches Eigentor noch früh in Rückstand brachte, beseitigte am Ende die allerletzten Zweifel. Alle Spieler schmissen sich auf Salau, der wie alle Rot-Blauen zu diesem Zeitpunkt genau wusste, etwas Großes geschafft zu haben.
„Ich bin nicht unbedingt fassungslos, weil ich die Jungs jeden Tag im Training sehe und weiß, dass sie Charakter haben“, antwortete WSV-Trainer Björn Mehnert auf die Frage, wie er sich nach dem Wahnsinnsspiel fühlen würde. „Es hat einfach nur Spaß gemacht, zuzuschauen. Wir haben richtig guten Fußball gespielt. Am Ende war es ein in der Höhe verdienter Sieg“, ergänzte der 44-Jährige über einen nicht nur für ihn unvergesslichen Tag.
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Seit Mehnert bei den Bergischen das Ruder übernommen hat, läuft es beim WSV. Das weiß auch Peter Neururer, der erst seit Anfang Mai das Amt des Sportvorstands innehat. „Die Mannschaft hat eine unglaubliche Qualität. Wer einen Drittligisten schlagen kann, der kann auch gegen Essen oder Straelen gewinnen“, sagte der einstige Kulttrainer, der in seiner langen Karriere schon so einiges erlebte. Mit einem derartigen Ergebnis habe aber auch der 66-Jährige nicht gerechnet.
Mehnert wünscht sich nichts mehr als den Titel
Die Fans wurden schnell aktiv. Auch wenn sie nicht im Stadion mit dabei sein durften, setzten sie nur wenige Minuten nach Abpfiff ein akustisches Signal. Auf den Straßen rundum das Stadion am Zoo waren die Hupen einiger PKW zu hören, die sich zu einem Autokorso trafen. Die Spieler feierten währenddessen noch ausgelassen in der Kabine. Und auch Mehnert war mittendrin. Der Trainer stellte schon jetzt klar. „Wir werden im Finale absolut bereit sein!“
Nach der verlorenen Endspielniederlage im heimischen Wohnzimmer gegen den KFC Uerdingen vor zwei Jahren, will sich der WSV 2021 endlich wieder mit einer Teilnahme am DFB-Pokal belohnen. Letztmals gelang das den Bergischen im Jahr 2007. Anfang 2008 unterlagen die Wuppertaler dem FC Bayern München mit 2:5 in der Veltins-Arena des FC Schalke 04 erst im Achtelfinale.