An allem Schlechten ist auch etwas Gutes. Dass die Saison 2012/13 für RWE nun aber allerspätestens mit dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf II Geschichte ist, räumt der Sportlichen Leitung großzügigen Raum für die Planung der kommenden Spielzeit ein. Entsprechende Jobprofile liegen bei Waldemar Wrobel längst in der Schublade. Gleichwohl schickt er vorweg: „Ich glaube, dass wir bisher eine richtig gute Saison spielen.“ Das lässt sich leicht mit Zahlen unterfüttern. Fünf (derzeitiger Tabellenplatz) und sieben plus x (Saisonziel) etwa.
Viel weniger augenscheinlich sind die Defizite allerdings auch nicht. Fortuna Köln sei Dank! Auch gegen den FC Kray vermisste Waldemar Wrobel Spielertypen, die die Blamage zu verhindern wussten. Es kam anders – und es fielen deutliche Worte. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Zuschauer uns im eigenen Stadion zum Kämpfen auffordern. Das haben wir thematisiert. Und wir haben angekündigt, dass wir genau hinschauen werden.“
Die Spieler stehen ohnehin auf dem Prüfstand, schließlich neigt sich die Saison dem Ende zu. Schon jetzt hat der 43-Jährige aber entscheidende Erkenntnisse gewonnen. „Wir wissen, wo der Hebel liegt.“ Es fehle an den Typen, die ein solches Spiel entscheiden: „Wir haben von der Mentalität nicht gerade die Typen, die man als Kopie von Mark van Bommel oder Gennaro Gattuso bezeichnen kann.“
Genau so ein „Aggressive Leader“ steht auf Wrobels Wunschzettel daher ganz oben. Wie der Coach es formuliert: „Ein positives Arschloch.“ Zwar mangele es nicht an Qualität, sehr wohl aber in dieser einen Facette: „In Bezug auf Aggressivtät.“ Ein Makel, der spätestens im Sommer behoben sein wird, verspricht Wrobel: „Entweder die Spieler zeigen, dass sie es nur noch nicht abgerufen haben, oder wir holen diese Qualität im Sommer dazu.“ Vielleicht einhergehend mit mehr Erfahrung: „Van Bommel hatte das auch mit 18, 20 schon drauf. aber die Wahrscheinlichkeit, so etwas mitzubringen, ist bei erfahrenen Spielern vielleicht etwas höher.“