Dort steigt Regionalliga-Spitzenspiel zwischen den Erzrivalen Viktoria und Fortuna Köln. Dabei ist sich der Großteil der Zuschauer darüber einig, dass sich der Ausgang des Derbys allein in den 90 Minuten auf dem Höhenberger Rasen entscheiden soll. Klar ist jedoch auch: Die Rivalität lebt vor allem auf den Rängen.
Bereits am vergangenen Wochenende, am Rande des kleinen Derby zwischen der Viktoria und der U21 des 1. FC Köln im Franz-Kremer Stadion (2:2), war es zu Provokationen und Beleidigungen zwischen Fortuna-Fans und Viktoria-Anhängern gekommen.
Hauptstreitpunkt dabei: Der Fortuna-Anhang will den Status der Viktoria als Traditionsverein seit 1904 aufgrund der jüngsten Fusion mit dem FC Junkersdorf nicht anerkennen und kritisiert, dass die Höhenberger allein Dank der Investitionen des finanzfreudigen Sponsors ETL samt Vorstand Franz-Josef Wernze sporltich konkurrenzfähig sind.
Fortuna: "Viktoria hat keine ernstzunehmende Fan-Szene" In den Fan-Foren der Vereine tobt deswegen seit Wochen die Auseinandersetzung. Dass es jedoch zu Handgreiflichkeiten kommt, gilt allenthalben als unwahrscheinlich. "Viktoria hat ja gar keine ernstzunehmende Fan-Szene. Und Fortuna-Fans prügeln sich nicht, schon garnicht mit ein paar Kindern und Rentnern", erklärt der Fanbeauftragte der Fortuna Ingolf Stollens mit einem Seitenhieb Richtung Höhenberg.
Auch sein Pendant auf Seiten der Viktoria, Lothar Sand, sieht keine Gefahr: "Von uns gibt es keine Provokationen, wir lassen uns auf die Sprüche nicht ein. Die Fortuna-Fans können in Ruhe kommen und dann in Ruhe wieder gehen."
Polizei ist im ständigen Dialog mit den Vereinen Auch die Polizei rechnet mit einem friedlichem Verlauf, ist aber für Eventualitäten gewappnet. "Wir sind mit beiden Vereinen im ständigen Gespräch, auch heute und morgen im Laufe des Tages, damit wir kurzfristig reagieren können. Wenn etwas passiert, werden wir konsequent einschreiten", erklärt Faßbender. Für die als Hochsicherheitsspiel deklarierte Partie ist mit erhöhtem Polizeiaufkommen zu rechnen.
Mit guter Derbystimmung ist allemal zu rechnen, beide Fangruppierungen haben besondere Aktionen geplant: Die Viktoria-Fans wollen sich mit einer aufwändigen Choreografie vor dem Anstoß präsentieren, die Haupttribüne soll mit Hilfe von Papptafeln ein weißes "V" auf rot-schwarzem Hintergrund abbilden.
Die Fortuna-Fans treffen sich bereits um 11.00 Uhr am Sünner Brauhaus auf der Kalker Hauptstraße und gehen geschlossen zum Stadion. Für den Marsch werden mehrere hundert Fans erwartet, im Stadion selbst sollen es fast 2.500 Fortuna-Fans werden. Nicht unwahrscheinlich, dass der lautstarke Fortuna-Anhang das Auswärtsspiel im Sportpark Höhenberg zum Heimspiel macht.