Fünf Punkte beträgt der Abstand auf die Sportfreunde Lotte und den 1. FC Saarbrücken inzwischen.
Während das Wort „Aufstieg“ bei den Bochumern weiterhin tabuisiert wird, schmerzte VfL-Coach Nico Michaty das Unenstchieden in Essen noch Tage später. „Natürlich mussten wir am Ende froh sein, nicht mit leeren Händen dagestanden zu haben“, räumt er ein, befindet aber zugleich: „Wenn man zwischenzeitlich 2:0 führt, überwiegt am Ende doch die Enttäuschung. Wir hätten den Sack zu machen müssen, haben uns dann aber den Schneid abkaufen lassen.“
Bei der Ursachenforschung wurde der Coach in den letzten Tagen dabei gleich mehrfach fündig. „Wir haben uns zu viele individuelle Fehler erlaubt, vielleicht das Spiel schon innerlich abgehakt. Am Ende merkte man einigen Spielern die fehlende Spielpraxis an und schließlich schien der ein oder andere auch von der Hafenstraßen-Atmosphäre beeindruckt.“
Heimspielstimmung ist allerdings auch am nächsten Spieltag kaum zu erwarten. Denn Gast Preußen Münster, der am Samstag in der Lohrheide gastiert, wird sicherlich erneut von zahlreichen Anhängern begleitet. Zumal die Münsteraner ihre Krise längst überwunden haben und nur eins ihrer letzten Spiele verloren. Nachdem der Aufstieg nach dem völlig verpatzten Saisonstart schon in weite Ferne rückte, hat sich das Bundesliga-Gründungsmitglied so wieder eindrucksvoll zurückgemeldet im Rennen um Platz eins. „Es steckt so viel Qualität und Potenzial im Kader der Preußen, dass sie sicher ein ganz gewichtiges Wörtchen mitreden werden“, ist sich auch Michaty sicher. „Für mich ist Münster die Top-Mannschaft der Liga.“
Verzichten muss der VfL am Samstag allerdings auf das Profi-Quartett Andreas Luthe, Paul Freier, Andreas Johansson und Patrick Fabian, das zuletzt in Essen noch mitwirkte. Lediglich Kevin Vogt wird wohl wieder zur Verfügung stehen. Zurückkehren wird zudem Jürgen Duah, der an der Hafenstraße wegen einer Prellung pausieren musste.
Unterdessen ist der VfL bei der Suche nach einem neuen Co-Trainer scheinbar fündig geworden. Nachfolger von Rouven Schröder, den es aus privaten Gründen zurück zum VfB Lübeck zieht, soll Mirko Mustroph werden. Nach RS-Informationen soll sich der 27-Jährige, der zurzeit noch beim NRW-Ligisten Westfalia Herne aktiv ist, mit seinem aktuellen Arbeitgeber bereits auf eine Auflösung seines Vertrages zum 1. Januar geeinigt haben, um zum neuen Jahr in seine alte Heimat zurückzukehren, wo er - wie bisher Schröder - als spielender Co-Trainer fungieren soll.
Ein Unbekannter ist Mustroph in Bochum freilich nicht. Schließlich durchlief er beim VfL fast alle Jugendmannschaften, ehe er in die Reserve-Mannschaft der Blau-Weißen aufrückte, für die der Verteidiger zwischen 2002 und 2006 aktiv war. Nach seiner Zeit an der Castroper Straße spielte der Sportstudent zunächst für die SpVgg Erkenschwick, ehe es ihn 2007 zu Westfalia Herne zog.